… und der war gut, aber ein paar Fragezeichen bleiben.
Uwe Antons „Die Kristallgetreuen“ führt uns ins Arkon, bzw. Zalit des Jahres 2046 neuer galaktischer Zeitrechnung. Das Imperium ist nicht mehr real, sonder dämmert in der Virtualität der Messingträume dahin. Die Zeiten haben sich gewandelt, Arkon liegt hinter dem Bleischleier und Zalit ist das neue Zentrum der vereinigten Sternenbaronien. Soweit so funktional. Der frischgerettete Thantur-Baron Larsav da Ariga muss nach seinem etwas eskaliertem Ausflug an den Rand von M13 nun zuhause wieder für Ruhe und Ordnung sorgen lassen. Ganz in arkonidischer Tradition steht sein Nachfolger schon in den Startlöchern und greift nach der Macht.
Short: Altan bringt den gerade gerettete Thantur-Baron Larsav da Ariga nach Zalit und sorgt dort erstmal dafür, das der Thantur-Baron dort auch Thantur-Baron bleibt.
Soweit so spannend. Altan at it’s best. Ich bin bestens unterhalten worden und der Roman war erfreulich immersiv, stimmig und hat – was ein guter Roman tun sollte – noch ein paar Fragen zum spätern drüber grübeln hinterlassen.
Handwerklich und konzeptionell habe ich also nichts daran auszusetzen und das ist gut so. Schließlich habe ich die Serie zum Vergnügen abonniert und es ist schön, wenn mal alles fluppt, wie es soll.
Kommen wir also zum schönen Teil, der Geschichte hinter der Geschichte. Die vereinigten arkonidischen Sternenbaronien gefallen mir gut. Es ist eine logische Weiterentwicklung eines enthaupteten Imperiums mit dem Zerfall in kleinere Fürstentümer und dem anschließenden Zusammenschluss zu einer feudalen Federation. Das wirkt alles gründlich durchdacht und liebevoll zusammengefügt. Ein dickes Lob an die Macher!
Die Frage, ob man einen offensichtlich schwachen Sternenbaron stützen sollte, der seinen eigenen Laden nicht so ganz im Griff hat, hätte sich der erfrischend pragmatischen Atlan aber durchaus stellen dürfen. Wobei es natürlich unlogisch wäre den erst zu retten und dann fallen zulassen. Die eine oder andere Folterung war moralisch grenzwertig, fügte sich aber stimmig ins Geschehen ein. Fast schon erschreckend wie normal so ein Rückfall in mittelalterliche Praktiken heutzutage wird. Da darf man gerne mal einen Moment drüber und über Alternativen nachdenken.
In Summe macht der Arkon-Handlungsstrang eine ganze Menge Spaß und trifft mit der Fokussierung auf eine immersive und flüssige Handlung in einem sehr durchdachten Umfeld für mich genau ins Schwarze. Sehr solide, ohne dabei schwer im Magen zu liegen und mit dem einen oder anderen dezenten Bonbon.
Klasse, so macht Perry Rhodan Spaß!
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
— Und wer mich unterstützen möchte, anbei noch etwas Lektüre 🙂 —