… und da war noch etwas Luft nach oben frei.
Normalerweise, würde ich sagen, blüht Michelle Stern bei schwierigen Stoffen auf. Bei diesem Roman eher nicht so wirklich. Was mir gut gefallen hat, ist das komplexe Thema und einiges an guter technischer SF. Weniger das komplette Ausbleiben jedweden Konflikts in der Auflösung des Romans.
Short: Perry und Bully sind mit der THORA auf dem Weg ins Ephelegonsystem. Vorher aber haben sich die Terraner eine fünfte Kolone eingefangen und versuchen am Ende nicht in die Hände der Cairaner zu fallen.
Das Thema Infiltration, schlafende Agenten und fünfte Kolonne war eigentlich gut umgesetzt und hatte eine wirklich gute Wendung. Die cairanischen Organoide sind eine heimtückische Waffe, der man aber mit etwas gründlicheren und vor allem zwingend einzuhaltenden Kontrollen durchaus Herr werden könnte. Soweit gehe ich aber mit der Geschichte dacor, wenn man von einem Katz- und Mausspiel ausgeht. Es war eine spannende und durchaus lesenswerte Agentengeschichte mit durchaus gut fundierter SF. Der PSI-Tara war vielleicht etwas over-the-top, als Ersatz-Gucky aber eine durchaus witzige Idee, die etwas mehr Fleisch vertragen kann.
Dancer und Schafner hatten ihren Charme, waren aber vielleicht etwas übertrieben leichtfüßig unterwegs.
In Summe eigentlich kein schlechter Perry, wenn da das große Aufwischen am Ende gewesen wäre. Sang- und Klanglos fügt sich alles ohne irgendeinen Konflikt zusammen und alles ist gut. Ja es war vorbereitet, aber nicht desto trotz lauten die drei Regeln für Spannung nun mal: Konflikt, Konflikt und ja richtig noch mal Konflikt.
So finde ich mich auf dem Cover als Kritiker doch ganz gut getroffen. Leichte Schmerzen bei der Lektüre, da war noch Luft nach oben.
Ich denke, den Expokraten darf man hier keinen Vorwurf machen, da war eine Menge Potenzial drin, wobei das Umschwenken einiger Charaktere zum Abschluss des Romans durchaus glaubwürdig vorbereitet war aber dann nicht wirklich gezündet hat. Etwas innerer Konflikt hätte da nicht geschadet …
Wirklich gespannt bin ich aber dennoch auf den Roman 3015, hier wurde in Osnabrück auf den 3. Perry Rhodan Tagen Großes versprochen.
Zugegeben, die Beiden „Intruder“ hätten früher geschnappt werden müssen. Aber Pfeif drauf, Menschen machen Fehler – und Computer auch! Michelle hat einen schönen,spannenden Roman geschrieben und Ich habe ihn in einem Rutsch gelesen – mit sehr viel vergnügen. Danke!