… und Science-Fiction trifft auf Mantel und Degen.
Es ist doch erstaunlich, wie das Ende den Eindruck eines Romans oder einer Geschichte verändern kann. Ja, die große Enthüllung am Ende spielt mit hinein, aber nicht nur, die Geschichte selbst legt noch mal einen Zahn zu.
Short: Perry Rhodan vertreibt sich die Zeit auf der Raumstadt Gongolis und trifft auf den Vorkoster Reginald Bulls.
Das farbenprächtige Leben und die vielen phantastischen Charaktere in der Raumstadt Gongolis erfreut mich auch im Verena Themsens Roman. Da tauchen kämpfende Arkoniden auf, es gibt Cyborg-Naats, sympathische Schaben und exotische Posbi-Verwandte. So weit so gut. Das verspricht schon mal eine ganze Menge an Flair und Sense-of-Wonder und bietet beste Voraussetzungen für ein farbenprächtiges Abenteuer in bester Markt der Gehirne Manier.
Wo kommt denn nun die anfangs erwähnte Veränderung des Eindrucks her? Um es kurz zu machen: aus dem Roman selbst. Jeder hat so seine eigenen Vorlieben und Dinge, die einem bei einer Geschichte wichtig sind. Seinen es das Umfeld, die Charaktere oder mehr die Handlung. Da gilt es die Mischung zu finden, die der Geschichte am besten gerecht wird. Für meinen persönlichen Geschmack sind die Beschreibungen hier allerdings etwas ausgeufert. Das hatte schon etwas von ausführlichen Beschreibungen jedes einzelnen Knopfes der Gewandung beim Lagerfeuer. „Show, don’t tell“ sieht anders aus.
Ich würde mir gerne mein eigenes Bild über die Charaktere machen, anstatt erzählt zu bekommen, was für übermenschlich tolle Hechte dort auf einander treffen, oder wie verrucht das Leben in der Raumstadt ist. Ja, es gab jede Menge Action, die aber eher distanziert und aus zu großer Entfernung geschildert wurde. Man bleibt dabei nüchterner Beobachter, anstatt mitzufiebern.
Dieses Bild ändert sich erst, als die Perspektivfiguren, aka Perrys Mannen, mit involviert werden. Ab dort wird es persönlicher und greifbarer. Vorher teile ich da etwas Perry Ansichten über das Spektakel. „Panem et circenses“ funktioniert eine ganze Weile, hat aber an Ende auch das Römische Reich nicht vor dem Untergang gewahrt …
So ganz meins war dieser Perry also nicht. Wobei ich das Umfeld und die Charaktere durch aus einiges an Potenzial hatten. Eine nähere Perspektive, d.h. andere Perspektivfigur, wie am Anfang, hätte da im Mittelteil wahrscheinlich deutlich mehr heraus holen können, denn gegen Ende des Romans zum Beispiel funktioniert das hervorragend. Das jedenfalls lässt Großes erwarten.
Wirklich gespannt bin ich auf den Roman in der nächsten Woche, auch wenn einem dabei bewusst wird, wie alt man selbst mittlerweile geworden ist. Geben wir dem Nachwuchs eine Chance! Irgendwann wird keiner mehr da sein, der mit dem MDI in die Pubertätgekommen ist, so unsensibel sich das jetzt auch anhören mag …
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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