… und es war ein Ringen zwischen Autor und Expokrat.
Mir hat der Roman an den Stellen gefallen, an dem der mit der Autor die Geschichte fließen ließ, weniger an den Stellen, an denen die Staatsräson auf Erledigung der abzuarbeitenden Punkte drängte. Das Setting, also die Umgebung, das Ensemble und die Ausgangslage; waren vielleicht etwas überkonstruiert, aber die Geschichte war gut erzählt und hatte ihren Charme.
Short: Zwei Dumme, eine Idee. Es geht auf die ausweglose Straße um hinter das Geheimnis des VITAL-SUPPRESSORs zukommen.
Auf der einen Seite ein Perry Rhodan mit ein paar Robotern im Alleingang, auf der anderen Seite die Abenteurerin Giuna Linh , das NDE-Agenten Dua Kondayk-A1 und Cyprian Oki, sowie der im Vital-Suppressor-Koma liegende Lanko Wor samt begleitendem Ara Doktor Spand.
Perry mag an das Schicksal der ODIN-Besatzung gedacht haben, als er alleine loszog oder er wollte sich einfach mal wieder alleine in ein Abenteuer stürzen, es war ungewohnt, aber nicht schlecht. Fast schon erfrischend. Kein besonderer Personenkult, dafür ein Perry, der seine Stärken wie zu Risikopilotenzeiten ausspielen kann. Hier war der Charakter mal keine Rampensau, sondern angenehm auf seine Mission konzentriert.
Gut hat mir im Roman auch gefallen, wie die Gefangenen unterschiedlichster Herkunft zu einander finden und sich gemeinsam durchs Leben schlagen. Es geht nicht immer ganz ohne Reibungen ab, aber das hatte durchaus Vorbildcharakter. Eine ebenso gelungene Gruppendynamik zeichnet das Team um Giuna Linh und die NDE Agenten aus. Die Gespräche zwischen Giuna und dem Doktor waren vielleicht etwas skuril, hatten aber Charme, da war eine schöne Spannung im Raum.
Ein weiteres witziges Detail war dann der unerwartet schwere Hyperkristall, der sogar einem Perry Rhodan etwas Arbeit abverlangt. Hier hatte der Autor Christian Montillon erkennbar Spaß und das war gut so, denn den das färbt auch auf den Leser ab 🙂
Eine Schwäche war vielleicht die Schilderung der Durchquerung der Hülle der ausweglosen Straße, die war etwas detailarm und hätte etwas plastischer ausfallen können. Technik ist keines der Dinge, die ich als besondere Stärke des Autors hervorheben würde und so wirkte die Durchquerung des Schutzschildes auf dem Hinweg etwas konstruiert und auf dem Rückweg schlicht vergessen. Konstruiert wirkte auch das zufällige Aufeinandertreffen von Perry Rhodan und der Gruppe um Giuna Linh.
In Summe war es ein kurzweiliges Lesevergnügen in kammerspielartiger Atmosphäre. Natürlich kann man alles Mögliche mehr wollen, aber es gibt Tage, da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Wir sind gut unterhalten worden und damit sind wir über der Ziellinie.
Auf zum nächsten Perry.
Anbei noch ein Link auf 5 Fragen an Christian Montillon zum Band 3004 von Roman Schleifer auf der PROC Homepage.