Nein, das wird nicht die Rezension zu PR3000, denn den habe ich noch nicht. Hier geht es um das Event am vergangenen Wochenende in München, auf dem das Erscheinen des kommenden 3000. Heft gefeiert wurde.
Der Kreis der Geladenen war mit 300 Eintrittskarten exklusiver als es sich der eine oder andere gewünscht hätte, aber durchaus respektabel und mir persönlich durchaus groß genug. Dieses Mal war ich mit unserem „Wanderer“-Stammtisch aus Ostwestfalen angereist und schon auf der Hinfahrt am Freitag drehte sich (fast) alles um Perry Rhodan. Wir haben passend zur Einstimmung den Band 2999 gehört. Abends haben wir uns dann noch mit der „Dritten Macht“ eine der Lokalitäten Münchens angesehen und dort vortrefflich getafelt und das eine oder andere Getränk zu uns genommen.
Guter Dinge ging es dann, noch vom Abend davor gesättigt, zum eigentlichen Event ins mondäne Literaturhaus München. Der Flyer zum Programm kündigte es schon an, es wurde ein volles Programm, bei dem es zügig und relativ eng getaktet von einem Punkt zum Nächsten ging. Susan Schwartz führte gewohnt eloquent und vor allem herzlich zusammen mit Klaus Bollhöfner durch das sehr hochwertige und, bis einen Part, rundum gelungene Programm.
Nach der staatsmännisch und im Geiste von William Voltz gehaltenen Rede von Chefredakteur Klaus N. Frick, gab es einen kleinen Ausflug zum Mond, den Götz Röderer ganz in Realen verhaftet und unterhaltsam mit einigen Einspielern, der tadellos funktionierenden Saaltechnik würzte. Das wohl mit großem Abstand beliebteste Raumschiff der Serie, die SOL, wird eine eigene Mini-Serie erhalten, die unter der Regie von Kai Hirdt das Licht der Welt erblicken wird, ich bin gespannt!
Wieder etwas abseits des Perry Rhodan Kosmos stellte Robert Corvus, natürlich im Duet im Gucky, das Imago-Projekt vor., das dort wohl den einen oder anderen neugierigen Zuhörer fand, der es noch nicht kennt. „Mit Perry in Tonstudio“ begann etwas unkoordiniert, steigerte sich dann zum Schluss aber noch, als Hans Greis von Eins A Medien langsam auftaute und über die Arbeit im Tonstudio erzählen konnte.
Voller Sinneseindrücke und etwas dehydriert ging es dann in die Mittagspause. Ein kleiner Getränkestand mit wenigstens Wasser und Kaffee direkt in dritten Stockwerk hätte der Veranstaltung nicht geschadet. Die Lokalität im Erdgeschoss war durchaus mondän und wir hatten auch ausreichend Zeit für eine Mittagspause, aber mit einem schnellen Kaffee in der zweiten Pause wurde es im gut besuchten Restaurant dann doch knapp.
„Perry Rhodan NEO Goes 200“ entschädigte in der gelungen von Hermann Urbanek moderierten Runde mit den beiden NEO-Expokraten Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer. Johannes Rüster glänzte mit viel Wissen und den einen oder anderen Augenzwinkern bei der Vorstellung von Andreas Eschbachs neuem Roman „Perry Rhodan. Das größte Abenteuer“. Der Autor selbst war verhindert, aber hatte per Video Botschaft an uns gedacht.
Der nächste Punkt „Mein Erstkontakt mit Perry“ ließ etwas die Fanbasis missen, da das Panel zwar von hochrangig SF-Fans besetzt war, von denem aber nur einer aktiv Perry Rhodan ließt. Man mag es als Friedensangebot zur „ernsthaften deutschen SF“ sehen, wobei sich mir der Widerspruch an der Stelle nicht ansatzweise erschließt.
Deutlich lustiger ging es dann beim Perryversum auf Youtube weiter. Ben Calvin Hary hatte da ein Kleinod mitgebracht, in dem sich einige seiner Freunde an der Aussprache von Namen aus der Serie versuchten. Fairerweise muss man sagen „Cheborparczete Faynybret“ ist was für Fortgeschrittene und dürfte auch den Profis von Eins A Medien nicht im ersten Anlauf glatt über die Zunge gehen.
Vor der sportlichen Kaffeepause ging die Reise zu den Dunkelplaneten die von Michael Marcus Thurner, Robert Corvus und Madeleine Puljic geschrieben werden. Gewisse Parallelen zum Feuer der Leere und zum Imago-Projekt drängten sich mir auf, was an der Stelle aber nicht besonders thematisiert wurden. Das könnte aber auch an Gucky gelegen haben ;).
Der Trailer zum Band 3000 überraschte mit seiner Kürze, so das wir zur Entstehungsgeschichte des im Vorfeld kontrovers diskutierten Titelbilds von Band 3000 mit Arndt Drechsler kamen, der in die Feinheiten von Bildgestaltung und Malerei einführte.
O-Töne des Seriengründers Karl-Herbert Scheer leiteten dann zum eigentlichen Höhepunkt des Abends über zu den Machern des Bandes 3000 den beiden Exposé-Autoren der Serie Christian Montillon und Wim Vandemaan. Gekonnt wie immer wurde viel erzählt und nichts gespoilert. Ein paar Details kamen dann aber doch noch ans Licht. Trotz aller Geheimhaltung ließ sich dann aber Wim Vandemaan dann doch kurz in die Seele blicken, in dem er auf länger zurückliegende Fankritik einging, die ihn sichtbar beschäftigt hatte. Mit dieser sehr menschlichen Geste haben die Exposé-Autoren Größe gezeigt ohne die für diesen Job notwendige Standhaftigkeit aufzugeben. Trotz aller Erwartungen der Fans bleiben die Macher normalsterbliche Menschen wie ihre Fans auch. Das darf man bei aller Leidenschaft für die Serie nie vergessen.
Die große Fragerunde mit Roman Schleifer ließ dann den Abend ausklingen. Kurz konnte man eine Nadel im Saal fallen hören, als ein bestimmter Zeitraum im Eifer des Gefechts entlockt wurde, aber das wird in der nächsten Woche keinen mehr als gewollt interessieren.
Die Überraschung zum Schluss der Veranstaltung viel dann etwas anders aus als von einigen wild spekuliert. Da hätte man auf KNF hören sollen …
Es war ein langer Tag und vielleicht hätte ich doch das Programm signieren lassen und das eine oder andere Wort mehr wechseln sollen, aber dem eigenen Körper und den Stammtischkollegen dürstete es nach fester und flüssiger Nahrung.
In einer weiteren Lokalität mitten in München ließ sich dann sowohl der Mangel an Nahrung und gewechselten Worten abhelfen. Ich hoffe, es sind nicht alle aufgenommen worden ;).
Summa Summarum also ein gelungenes Wochenende in München.
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