Perry Rhodan 2986 gelesen … na fast komplett.
Ich fange mal mit dem Positiven an: Das Cover ist super. Sehr ausdrucksstark und einiges an Erwartungen an den Roman weckend.
Soweit so schön. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt eine Rezension zum Roman schreibe, mich dann aber doch dazu entschieden. Normalerweise bewerte ich Romane wie beim Hochsprung, ob er es denn über die, zugegeben sehr hochliegende, Latte schafft. Nach meinen persönlichen Bewertungsmaßstäben für meine Wochenendentspannungslektüre war dieser Roman eher Limbo. Rosenkohl in Reinkultur, also so gar nicht meins.
Eine erfreuliche Ausnahme sind die Charaktere 1- bis 39jung und der Posbi der Rahmenhandlung. Ich hätte es also bei Anfang und Ende belassen, dann Schwamm drüber und mir meine halbwegs gute Laune erhalten können. Wenn jede Woche ein Heft raus muss, dann kann auch mal was dabei herauskommen, das so gar nicht ins Raster passt. Auch ein Leo Lukas hat mal einen schlechten Tag …
Dummerweise habe ich versucht weiterzulesen, da der Schluss doch noch Hoffnung machte und mich die Frage umtrieb, warum hat dieser Roman es bis über die Ziellinie geschafft? Was an diesem Roman erfüllt die Mindeststandards? Mir ist es ein Rätsel.
Es mag eine Parabel für die von dem überbordenden Rechtspopulismus hilflos kapitulierende Gesellschaft sein. Dieser sich selbst beschwichtigende „Ah das wird schon“, „wir haben ja was getan“, „Wir können nicht mehr tun“ Sprachduktus lässt bei mir die Hutschnur hochgehen. Vielleicht hat Leo Lukus damit mehr ausgedrückt und auf den Punkt gebracht, schön zu lesen ist es trotzdem nicht. Auf der anderen Seite ist die gesellschaftliche Situation auch weit vom Idealzustand entfernt. Der Rechtspopulismus ist nicht aus dem Nichts gekommen. Eine gesunde Gesellschaft, die sich ihren Herausforderungen stellt, kann einiges wegstecken. Krankheiten gefallen vor allem geschwächte, angeschlagene Organismen. Eine „es ist nicht schön, aber wir machen trotzdem so weiter wie früher“ Mentalität hilft da nicht. Es ist einiges im Argen und das macht krank. Inspirierend ist das nicht. Einfache Antworten gibt es da leider nicht.
In dem Sinne mag Leo Lukas Schreibblockade berechtigte Ursachen haben, etwas Eskapismus wäre aber trotzdem bei der Serie, die sich auf die Fahne geschrieben hat eine positive Utopie zu sein, nett gewesen …
Mal sehen, was es nächste Woche gibt.