Perry Rhodan 2984 gelesen … und das ging fix.
Ja, ich habe diesen Perry Rhodan wirklich gelesen und das komplett und an Stück. Ein Roman, der sich so leicht lesen lässt und dabei noch fesselt und gut unterhält, ist Balsam für die Seele des – na geschundenen – Lesers ist vielleicht etwas übertrieben, aber es war schön, mir hat es gefallen.
Perry Rhodan macht sich an Board der GALBRAITH DEIGHTON VII auf den Weg ins Galaktikum auf Aurora. Dort will er sein Projekt Exodus vorstellen, bei dem es um nichts weniger als die Evakuierung der Milchstraße geht. Für Perry Rhodan wird es eher ein Gang nach Canossa, denn ihm haftet immer noch das Stigma des für den Weltenbrand verantwortlich Kardinalfaktors an. Damit macht man sich keine Freunde und es gibt immer jemanden, der meint eine heroische Heldentat vollbringen zu müssen …
Was sich erstmal nach ganz fürchterlich trockener Politik mit einem düsteren Mordanschlag anhört, hat Susan Schwartz zu etwas ganz anderem gemacht (und ich die Expokraten ausdrücklich mit loben möchte). Eingeschobene Tagebucheinträge und Erlebnisse zweier ganz unterschiedlicher Teenager vermitteln eine sehr emotionale Sicht auf die Geschehnisse und lassen das Phänomen Weltenbrand erst glaubhaft und greifbar werden. Menschlich, auch wen nur einer der Teenager ein Mensch ist.
Perry Rhodan hat mir ausgesprochen gut gefallen, hier kann man seine Tatkraft und Erfahrung spüren. Er stellt sich schwierigen Situationen und kann glaubhaft seinen Willen vermitteln, Dinge zum Guten in Bewegung zu versetzten. Bei der Version können wir gerne bleiben ;).
Gut gefallen habt mir auch das Perry Rhodan nicht als allmächtiger Überflieger auftritt. Er ist von vielen starken Charakteren umgeben und kann nicht einfach machen, was er will. Immer ist er in eine Gruppe eingebettet, die ihm unterstützt und manchmal auch an einer erschreckend kurzen Leine hält. Wobei das die realistische Schilderung eines Politikerlebens sein dürfte, die wir in einen Perry Rhodan zu lesen bekommen haben. Das wirkt nicht glamourös, sondern sehr glaubhaft und durchdacht.
Pfiffig war die Idee mit den Kooblenus. Schön auch das es kein stumpfer Mordanschlag wird, sondern das es eine Wendung gibt, die uns in die Tiefen des Raumes entführt. Dort wird es nochmal richtig spannend und actiongeladen. Und gute Taten zahlen sich doch aus. Oder auch nicht, gut gemeint kann manchmal auch gewaltig in die Hose gehen.
In Summe hat mir der Roman in seiner glaubhaften Lebendigkeit und Farbenpracht hervorragend gefallen. Hier spürt man brodelndes Leben. Hier fällt man nicht ins Nichts, sobald man am Lack des Plots kratzt. Diesen durchdachten und mit viel Leben gefüllten Hintergrund habe ich sehr lange vermisst. Super!
Für den aufmerksamen Leser fügen sich durch die Überleitung zum nächsten Roman am Schluss noch einige Puzzlesteine zusammen. Ich glaube, erahnen zu können, dass dort ein ganz übles, abgekartetes Spiel seinen Weg nehmen wird. Wahrscheinlich hinter einer guten Tat versteckt. Oder vielleicht ist eine gute Tat doch eine gute Tat, wer weiß?
Das verspricht einiges an Spannung. Ich bin gespannt und freue mich auf einen hoffentlich genauso guten Perry, wie es dieser war.
Genau so soll Perry Rhodan sein!