Perry Rhodan 2983 gelesen … und spoiler mal: Es ist kein Lückenfüller.
Was will uns der Autor mit dieser Geschichte sagen? Wie bettet sich die Geschichte in die Zyklushandlung ein? Um ehrlich zu sein, diese Fragen habe ich mir auf den ersten ¾ des Romans gestellt und ehrlich gesagt war es mir egal, denn die Handlung kann für sich alleine stehen.
In der Geschichte geht es um den Profikiller Asherman Kant und seinen großen letzten Auftrag. Dieser soll die Krönung seines Lebenswerks darstellen, bevor sich Kant zur Ruhe setzt. Ein geheimnisvoller Fremder beauftragt ihn eine, nicht weniger geheimnisvolle Fremde zu töten. Bald kommt Kant der Verdacht, dass nicht alles so ist, wie es zu sein scheint …
Eine literarische Vorlage wird praktischerweise gleich im Roman erwähnt: „Der Schakal“ von Frederick Forsyth. Die andere dürfte Richard Morgans „Das Unsterblichkeitsprogramm“ gewesen sein; gewisse Parallelen sind vorhanden.
Die Frage nach der Zyklusrelevanz stellt sich deutlich und wie schon erwähnt sieht es auf ¾ des Romans nach einem interessanten und gut geschriebenen Lückenfüller aus. Warum nicht? Die Geschichte selbst überzeugt und bietet genau die Art von Atmosphäre, die beim, meiner Meinung nach, zu schnellen Durchhusschen durch zuviel Handlungsfäden auf der Strecke bleibt. Eine Umgebung braucht Zeit und Platz um sich zu entfalten, wie auch die Handlung Zeit und Platz braucht um sich zu entfalten.
Genau das gelingt Christian Montillon mit „Kants letztem Kunstwerk“: Eine Geschichte in einem Roman. Und genau das geht meiner Meinung nach auf. Man merkt dem Roman an, dass sich der Autor hier Gedanken und Mühe gemacht hat und auch die eine oder andere weitere Anspielung im Roman versteckt hat, die aber an mir aber vorbeigegangen sind.
Im letzten Viertel wird dann das Geheimnis um Auftraggeber und Opfer enthüllt. An der Stelle verliert der Roman leider etwas von seinem Zauber, den wir sind wieder in den Untiefen der aktuellen, bzw. kommenden Zyklushandlung. Mehr spoilere ich an der Stelle mal nicht, denn dieser Roman hat eine unvoreingenommene Lektüre verdient.
Gut gefallen hat mir besonders Kants direktes Umfeld, wobei besonders sein Faktotum, der Roboter Senator und seine Leidenschaften und vermeidlichen Schwächen.
Das war mal was anderes. Christian Montillon hat gezeigt, dass es mit dem richtigen Tempo und der Reduktion auf eine Handlung möglich ist eine gute Geschichte zu erzählen, auch wenn ich persönlich kein Fan des zugehörigen übergeordneten Handlungsstranges bin.
Daran darf gerne angeknüpft werden. Klasse!