Perry Rhodan 2964 gelesen … und mir hat der Roman zu guter Letzt doch gefallen.
Es hat etwas gedauert, bis ich mit Uwe Antons „Späher im Dakkarraum“ warm geworden bin.
Short: Altan und seine Begleiter Fitzgerald Klem, der Roboter Tamarell und der Paslaimone Mollikord versuchen im Dakkarraum Konglomerat dem Geheimnis der Station durch einen Shod-Spiegel auf die Spur zu kommen.
Ich muss zugeben, am Anfang des Romans habe ich mich schwer getan. Versprach der Prolog noch einiges an Spannung, so ließ mich, trotz beträchtlicher Action in der Handlung um Atlans Mannen, das Geschehen bis kurz vor Schluss seltsam unberührt. Erst als es direkt daran ging die Geheimnisse des Shod-Spiegels zu erkunden kam Sense-of-Wonder auf. Zum einen lockten natürlich die Geheimnisse der Superintelligenz GESHOD, zum anderen wurde die Umgebung greifbarer. Die Schilderung der Geschehnisse wurde konkreter, weniger nüchtern und distanziert.
Distanz schafft wie immer natürlich auch die Unterhaltung Atlan mit seinem Extrasinn mitten im Geschehen. Das drosselt das Tempo doch ungemein und reißt einen aus der unmittelbaren Handlung heraus. Zum anderen muss man fairerweise sagen, Uwe Anton schreibt in diesem Roman keinen klassischen Pageturner mit einer einfachen, aber sehr schnell aufnehmbaren Sprache. Ob es jetzt unbedingt an der Fülle der durch das Exposé vorgegebenen und einzubauenden Elemente lag, würde ich nicht unbedingt behaupten wollen, es mag vielleicht damit zutun haben, das Uwe Anton versucht hat keinen der klassischen Rückblenden in das Leben und Wirken einer Superintelligenz zu schreiben.
Erst gegen Ende des Romans fügen sich die einzelnen eingestreuten Puzzlesteine des Romans zusammen und erlaubenen einen tieferen Blick auf die Wesenheit GESHOD und das Gesamtkunstwerk PR2964. Erst am Ende des Romans hat mir plötzlich der Roman dann doch gefallen.
Wegen seiner schön geschwungenen Bogens aus Pro- und Epilogs. Wegen des tiefen aber noch ambivalenten Blickes auf die Superintelligenz GESHOD. Wegen des aufkommenden Sense-of-Wonders und der Kunstfertigkeit Uwe Antons diesen Roman durch seine effiziente und kompakte Schreibweise nicht gepresst wirken zu lassen.
Etwas merkwürdig wirkte die moralische Integrität des Bhal Adburn sowie die Leichtigkeit mit der Atlan einen Wachroboter von seiner Geheiminspektion überzeugen konnte. Hier hätte ich etwas mehr Widerstand erwartet, war aber von der fast schon anachronistischen Anständigkeit angenehm überrascht.
Was will man mehr … ?