Perry Rhodan 2961 gelesen …

Perry Rhodan 2961 gelesen … und es stellen sich noch mehr Fragen

Die erste Frage, die ich mir bei der Betrachtung eines Romans stelle, ist: „hat mir der Roman gefallen“. Bei diesem muss ich leider sagen: so eher nicht. Und das aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht.

Als Erstes setzt dieser Roman auf seinen Vorgängern PR 2959 und 2960 auf und erbt damit auch die hochfliegenden Erwartungen und natürlich die Fragen bezüglich der doch etwas konstruierten Ausgangslage, die nicht vollkommen zufriedenstellend erklärt wurden. Die Latte liegt also hoch.

Short: Der Techno-Madi hält weiterhin das Sol-System mit seiner Simulation einer außerirdischen Invasion in Beschlag. Während Reginald Bull versucht dem Techno-Madi das Handwerk zu legen, ruft Adam von Aures einen weiteren großen Gegenspieler auf den Plan und sorgt für noch mehr Verwirrung.

Was hat mir also an dem Roman, der von der Aufmachung her, jede Menge Action verspricht, nicht gefallen? Der Mangel an Selbiger.

Den Großteil des Romans nimmt eine scheinbar wirre Gestallt mit ihrem Kepler-Komplex in Beschlag. Die erste Frage wo für das jetzt nun gut ist, stellt sich also schon direkt am Anfang des Romans. Scheinbar zusammenhanglos entrollt sich das Psychogramm einer verwirrten Seele und nimmt den Platz ein, der großspurig auf dem Cover angekündigt, für den Kampf Reginald Bulls gegen den Techno-Madi eingenommen werden sollte. Das diese Person möglicherweise doch noch eine wichtige Rolle spielt, hat mich dazu bewogen mich doch noch durch den Roman zu quälen. Eine wahre Qual war dann der heruntergeratterte eigentliche Kern der Geschichte, nämlich der in dem Reginald Bull dem Verantwortlichen des Techno-Madis auf die Schliche kommt, nämlich besagtem Colin Heyday. Das hatte mehr von einem Theaterstück als von einer gut erzählen Geschichte.

Der oft berittene Ratschlag des „Show don’t tell“ hätte wahrscheinlich Wunder bewirkt. Anstatt die Lebensgeschichte Colin Heydays einfach herunter zu rattern hätte man sie den Leser auch zusammen mit dem Team aus Bully, Toio Zindher-Bull, Icho Tolot und den Spielzeugen Homer G. Adams entdecken lassen können. Auf Seite 48 ergibt sich der Einstieg in diese Möglichkeit und wird dann auf Seite 55 in einem verächtlichen Nebensatz aufgelöst.

In Summe, scheint mir, hat die Übertragung der Vorstellung des Expose-Autos, ich tippe hier mal auf Christian Montillon, auf den Autor Leo Lukas eine ziemliche Bruchlandung hingelegt. Es reicht nicht eine große Vision zuhaben, man muss sie auch denen vermitteln, die sie umsetzen sollen. Andernfalls kommen dabei mittelmäßig funktionierende Dinge wie dieser Perry Rhodan dabei heraus.

Es wurde mal wieder viel Potenzial verschenkt. Eine etwas andere Gestaltung der Reihenfolge, wie z.B. ‚Zusammenkunft bei Homer G. Adams. Zusammenstellen der Gruppe. Spurensuche nach den Konstablern des Techno-Madis in Neo-Ganymed mit eingeschobenen Funden. Einschübe der Adam von Aures Teile. Auftauchen von Imperator Bostich. Show-down im Kepler Zentrum.‘ Hätte die Teile des Psychogramm Colin Haydays als Erfolg der Bemühungen unserer Helden und nicht als sinnlose Ablenkung erscheinen lassen.

Vielleicht bezog sich ja der hier sinngemäß wiedergebene Ausbruch des Chefredakteurs „Die Romane schreiben die Autoren und niemand sonst“ auf diesen Roman.

Fragen über Fragen …

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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