Perry Rhodan 2959 und 2960 gelesen … und das war mal SF auf aktuellem Stand der Dinge.
Mir haben beide Romane ausgesprochen gut gefallen. Bis auf eine Sache: Ich habe nun das Problem, das ich beim besten Willen nicht weiß wie ich die beide Romane spoilerfrei besprechen sollte. Vielleicht fällt mir beim Schreiben ja noch was ein 😉
Short für 2959: Die Anhänger des Techno-Madi rüsten unter der Anleitung von Adam von Aures zu ihrer größten Aktion. Sie entfachen einen Sturm in dessen Auswirkungen das albtraumhafte Volk der Xumushan das Solsystem und die Erde erobern. Reginald Bull entkommt der Einschließung in der solaren Residenz und versucht sich auf eigene Faust durch das eroberte Terrania zu Frau und Kind durchzuschlagen.
Short für 2960: Reginald Bull hat es zu seiner Familie geschafft und versucht nun zusammen mit seiner Familie, Icho Tolot und eines abwesenden alten Freunds, Adam von Aures und dem Techno-Madi zu entkommen.
Beide Romane hängen zusammen und erzählen eine einzige, über zwei Hefte verteilte Geschichte. Oliver Fröhlichs Einstieg mit dem „Der Flügelschlag des Schmetterling“s, der einen Orkan auslöst, bereitet gut auf das nun Kommende vor. Ganz der Theorie von chaotisch komplexen Systemen folgend, erfordert es etwas Konzentration, um im Geschehen zu bleiben.
Aber jetzt mal ehrlich: Warum sollte es der Leser einfacher haben als die armen Bewohner von Terrania, die von einer zunehmend unzuverlässiger werdenden Infrastruktur malträtiert werden? Genau das ermöglicht es doch in das Gefühl und die Stimmung des Umfeldes einzutauchen. Es ergeben sich einige Puzzle-Steine, die sich vor allem durch ihre Brüche zu einem halben Gesamtbild zusammen fügen. Der größte Bruch ist dabei die Invasion der Xumusahan – für die es bei dem ersten Auftauchen in der Geschichte keinen sich aus sich selbst erschließenden Grund gibt. Außer das es natürlich böse Invasoren sind. Aber wer die versteckte Tür finden will, sollte nach Brüchen in der sonst perfekten Oberfläche suchen. Oder um einen eher weniger geschätzten Zeitgenossen zu zitieren: „it’s all fake news“ …
In Hubert Haensels „Hetzjagt auf Bull“ geht es dann eher gemütlich weiter. Man sollte es für den Anfang Reginald Bull gleich tun und die Einleitung in den Roman mit einem Glas Whisky entspannt angehen. Die Action kommt erst nach dem doch etwas arg reflektiv besinnlichen Anfang. Nachdem ein alter abwesender Freund für Reginald Bull die Frage nach dem „should I stay or should I go“ geantwortet hat, geht es dann wieder mit Kind und Kegelroboter wieder durch die Untiefen des eroberten Terranias in eine vermeindlich sichere Unterkunft. Adam von Aures ist jemand, dem man nicht unterschätzen sollte, es wird also noch spannend.
Die große Frage ist nun: Was sollte das Alles?
So gut und spannend es auch geschrieben war, stellt sich mir die Frage: Wäre das nicht ein toller Einstieg in einen neuen Zyklus geworden? Einem in dem es nur um den Techno-Madi geht? Und um ein Totalversagen der staatlichen Organisationen, die dieses eigentlich hätten verhindern müssen? Aber vielleicht geht es ja gerade auch darum. Erinnern wir uns an einen auf dem Rücken in Gras liegenden Perry Rhodan, der in die Sterne schaut und über ein Projekt SAN grübelt.
Wie blind und unfähig kann ein terranischer Geheimdienst sein, der permanent mit einer Invasion durch die gläserne Insel Vetris-Molauds und noch schlimmer in der Vergangenheit den Invasionsgelüsten eines Imperator Bostich ausgesetzt war? Nicht das sich die Muster einer Invasion in den letzten Jahrhunderten ähneln würden. Nicht das es Unsterbliche gäbe, die diesen Prozess seit über dreitausend Jahren beobachtet und mit verfolgt hätten.
Nur blind auf ES Beistand zu hoffen kann nun auch nicht der letzte Schluss sein.
Vielleicht beantwortet dieser Großzyklus uns ja diese Fragen. Es wird auf jeden Fall spannend bleiben, wie alle losen Fäden seit 2700 zu einem großen bunten Gobelin zusammen gewebt werden werden. Das Thema Fake-News ist mit den Thoogondu schon sehr prominent angerissen. Die Chaotarchen und eine Materiesenke waren im Spiel. Einiges an Dakkar Technik und die Superintelligenz GESHOD. Dann steht immer noch das Thema THEZ im Raum, den so ganz kann es das auch nicht mit der Superintelligenz ES gewesen sein.
Mal sehen womit uns die Expotarchen uns noch überraschen. Um bei der Schmetterlings-Analogie zu bleiben: Chaos ist eine Gleichung, die so komplex ist, das sie keiner mehr voraussagen kann.
So wie das Leben an sich …
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