Perry Rhodan 2945 gelesen und der Roman zeigt symptomatisch, was gut, aber auch was so gar nicht gut läuft.
Der Zeitpunkt der Rezension zeigt es schon an, dieser Roman war nicht in einer Stunde gelesen. Nicht weil er so heraus fordernd war, sondern das genaue Gegenteil von fordernd. Nach spätestens einer Seite war bei mir wieder der Punkt erreicht, an dem ich mich fragte, ob ich hier verschaukelt werden soll und habe den Roman zu Seite gelegt und erstmal ein Päuschen eingelegt.
Die Handlung schwankte vor allem an Anfang zwischen Kindergarten und Dorftheaterniveau – ohne damit einem engagierten Laientheater zu nahe treten zu wollen. Zum Ende hin, konnte ich das Heft allerdings dann doch nicht mehr aus der Hand legen.
Zum einen fügen sich wieder Puzzlesteine zusammen, von denen ich mich gefragt habe was den jetzt das Eine mit dem Anderen zu tun hat und die Auflösung des Theaterstücks wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Und das spricht dann definitiv für die Autorin.
Aus dem Stoff hätte man was machen können – wenn man sich den die nötige Zeit, Mühe und vor allem den Platz genommen hätte. So ca. drei Romane. Die Ideen sind insgesamt gut, aber alles in einen Roman zu quetschen, erzwingt ein Tempo für das der Begriff „Fast Forward“ erfunden wurde.
Und so zeigte dieser Zeitraffer, was genau immer noch bei den aktuellen Expokraten meiner Meinung nach falsch läuft:
Es gibt viel zu viel Stoff/Themen auf dem vorhanden Platz, was dann einen Schweinsgalopp erzwingt der keinerlei Eintauchen in die Handlung erlaubt. Es fehlt die Immersion.
Die Gefahren werden maßlos aufgebauscht, es geht mindestens die Welt unter und man kann so absolut gar nichts dagegen unternehmen – um dann in der Auflösung dann absolut belanglos von Tisch gewischt zu werden. Nach der fünften stumpfsinnigen Wiederholung dieses Musters kann man das beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen. Es stellt sich eine entspannte Scheiß-Egal-Stimmung ein, die das Ganze dann wieder erträglich macht. Das führt zu – richtig – null Immersion.
In Summe hat Susan Schwartz eine Meisterleistung erbracht, in dem sie auch aus einer denkbar ungünstigen Situation einen zum Schluss hin doch noch gut lesbaren Roman hervorgezaubert hat, in dem dann doch noch ein stellenweises Eintauchen in die Handlung möglich war.
In Summe ein Fest für den Kritiker, der was kritisieren muss. Als Leser hätte ich gerne das Gefühl das man mich ernst nimmt …