Perry Rhodan 2925 gelesen … und gleich der erste Satz macht klar: Das wird keine leichte Kost.
Michael Marcus Thurner holt seine Leser gerne mit etwas unappetitlichen Sinneseindrücken aus der Sterilität abstrakter Welten und schafft eine lebendige fassbare Welt, in der es sich gerne auch mal unangenehm fühlen und riechen lässt.
In diesem Roman hält sich der MMT nicht lange mit einer Erklärung auf, warum wir jetzt die Lebensgeschichte des Tryzom-Mannes – das ist der Crazy Frog vom Titelbild – auf. Wie schon der Einstieg in den Roman, geht es sehr real in das ehr unschöne real-brutale Leben der kleinen Leute.
Der Autor schont dabei weder seine Charaktere noch den Leser, aber das Ergebnis ist die Mühen wert. Die Lebensgeschichte Zaus überzeugt. Es gibt sogar einige große Momente, die einige Unsympathen dann wieder etwas in richtige Licht rücken – wie auch umgekehrt. Es geht sehr sozialkritisch zu und auch die Frage wie ein pervertiertes System den einzelnen Charakter deformiert kommt nicht zu kurz. Dann wird es fast schon etwas pathetisch, wenn sich das Gute im Menschen, bzw. Cappin durchsetzt. Der Schluss wartet mit einer besonderen Wendung auf, die dem Tryzom-Mann Zau nochmal einiges an Tiefe verleiht.
Der rein erzählerische Teil überzeugt so weit schon mal.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob diese jetzt mühsam und etwas übertrieben schnell aufgebaute Figur mehr wird als nur Staffage. Ich würde es mir wünschen, ebenso das der Dolan noch eine Rolle spielen wird. Warum der Tryzom-Mann aus fernster Cappin-Vergangenheit herangekarrt wurde, erschließt sich mir nicht ganz – es steht aber nicht zu befürchten, das ähnlich weit wie bei den Laren ausgeholt werden könnte. Wobei die Dakkar-Technik der Gemeni in die Zeit der Cappins führt. Wer weis vielleicht kommt ja das Dimesextatriebwerk und der Nullzeitdeformator zurück?
In Summe war der Roman vielleicht etwas holperig in den Zyklus eingebettet, aber die Geschichte an sich fand ich gelungen.
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt