Perry Rhodan 2913 gelesen … und am Anfang habe ich so meine Probleme mit dem Roman von Michael Marcus Thurner.
Die ersten Sätze lassen Fair aufkommen, das dann gleich von einem etwas arg genervten Perry Rhodan wieder vom Tisch gewischt wird. Gut er hat nicht ganz unrecht damit, aber etwas Stimmung benötigt man als Leser schon, um in die Welt des Romans abtauchen zu können.
Die Ausgangslage des Verhöres auf dem Galakt-Transferer der Vanteneuer finde ich persönlich etwas befremdlich und in sich schon nicht stimmig. Es ist keiner der eigentlichen Herren des Schiffes anwesend und mir persönlich fehlt an der Stelle eine wirklich schlüssige Erklärung, warum das so ist. Zumindest hinter dem halbdurchsichtigen Spiegel hätte ich mir da etwas Interaktion mit den Leuten gewünscht, auf dessen Hoheitsgebiet wir uns befingen. Da fehlt meiner Meinung nach einiges an Drumherum. Ebenso überzeugt mich die Figur Perry Rhodan im Zusammenspiel mit Penelope Assid nicht. Dieser Perry Rhodan macht nicht den Eindruck, das er ein über 3000 jähriger Unsterblicher ist – bis auf eine gelungene Ausnahme.
Ab dem Punkt, an dem man dann mit Gi Barrs Erzählung in den Gründungsmythos des Zweiten Solaren Imperiums eintaucht, bessert sich das dann ungemein. Das Setting und die vorhanden Protagonisten bieten meiner Meinung nach eine hervorragende Ausgangsbasis für einen hervorragenden Roman. Leider fehlt etwas der Platz und auch Exklusivität, die diese Geschichte benötigt hätte, um sich voll entfalten zu können. Potenzial war genug vorhanden. Es sind alle klassischen Element für eine gute Geschichte und eine gute Legende vorhanden – was uns zur Ebene hinter der Legende führt.
Der besondere Twist an der Erzählung des Gefangenen Gi Barrs ist natürlich hinter die Legende zu schauen und die Geschichte selbst auf Plausibilität und Stimmigkeit zu überprüfen. Schön vorbereitet natürlich an der Stelle im ersten Kapitel an der sich Perry Rhodan selbst ermahnt nicht der schwach ausgeprägten Paragabe Penelope Assids zu unterliegen.
In Summe haben die Expokraten hier eine pfiffige und sehr ambitionierte Vorlage geliefert. Eine Vorlage die, wie des Öfteren, den Rahmen dessen sprengt, was sich in einen einzelnen Roman von der Länge eines Perry Rhodan Romans in voller Ausprägung packen lässt. Michael Marcus Thurner hatte erkennbar Schwierigkeiten mit der möglicherweise überambitionierten Vorlage. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen das Exposee so aufzubauen, das MMTs Stärke, das epische und stimmungsvolle Erzählen, eine Chance hat. Vom Aufbau hätte die Rahmenhandlung etwas mehr Kammerspielartiges erfordert, was die Erzählung des Gründungsmythos natürlich weiter drastisch reduziert und deutliche mehr Gewicht auf das Verhör selbst gefordert hätte. Das hätte man natürlich machen können, aber ich persönlich bin kein Fan von Kammerspielen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Auch wenn es nicht MMTs bester Roman in der Serie war, interessiert es mich dennoch brennend, wie die Geschichte des Zweiten Solaren Imperiums weitergeht.
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt