Perry Rhodan 2888 gelesen … und es war die erwartete Fortsetzung von PR 2887. An den ersten Roman der „Tschubai Chroniken“ kommt auch dieser Roman nicht heran, aber er hat mich trotzdem gut unterhalten.
Short: Perry Rhodan schleicht sich in die von den Gyanli eroberte RAS TSCHUBAI ein und versucht dort Herr der Lage zu werden – Teil 2.
Ich würde das mit der Matrix-Film-Trilogie vergleichen. Der erste Film war ein Quantensprung, der die Latte in schwindelnde Höhen gelegt hat. Dagegen hat es dann auch ein für sich gutes Werk schwer, besonders wenn er dann noch in zwei Teile aufgeteilt wird. Um mich an dieser Stelle gleich zu outen: ja ich finde Matrix Teil 2 und 3 ist ein guter Film – man muss beide Teile nur am Stück schauen und darf nicht erwarten, die gleiche Grundstimmung wie bei Matrix 1 vorzufinden.
Ich denke, man sollte alle drei Romane vielleicht am Stück lesen – vom Spannungsbogen her würde das Sinn ergeben, den der ist wirklich schön gelegt.
Aber nun zum dritten und abschließenden Teil der „Tschubai Chroniken“: Perry Rhodan 2888 haben Hubert Haensel und Susan Schwarz gemeinsam geschrieben – was vielleicht noch eine interessante Geschichte für sich ergeben würde. Man merkt leichte Wechsel des Schreibstils, die ich aber in einigen Romanen schon ausgeprägter bei Autoren gesehen habe, die alleine auf dem Cover stehen. Ich denke, das spricht für eine gute und konstruktive Zusammenarbeit der beiden.
So ganz nahtlos setzt sich die Handlung aus PR 2887 nicht fort, das abschießende „Ich würde Onodaurd fürchten“ spielt für die ersten zwei Drittel des Romans keine größere Rolle. Stattdessen leitet ein Tagbucheintrag von Col Tschubai den Roman ein. Grob ließe sich die Handlung der ersten zwei Drittel als Aufräumarbeiten mit ein paar Überraschungen bezeichnen, bevor dann im letzten Drittel dann die Handlung doch noch zum als Cliffhanger angedeuteten Endgegner hinüberschwenkt.
Das mühsam in PR2886 in die RAS TSCHUBAI eingebrachte Gitterschiff spielt merkwürdigerweise erstmal keine Rolle, da hätte ich mir an der Stelle etwas mehr erwartet, aber das wird wohl für die nächsten Romane geplant sein. Das ist meiner persönlichen Meinung nach eine Unsitte der aktuellen Expotarchen, Dinge sehr früh als bedeutende Elemente einzubauen und dann so lange zu ignorieren, bis die Leserschaft die Lust daran verloren hat. Ich hätte mir da eine schlüssige Erklärung erwartet, warum dieser riesige Fremdkörper vollkommen ignoriert wird, wenn man schon im Roman nach fremden Objekten von der Größe einer Korvette sucht – ernsthaft!
Es sind mir noch mehrere dieser Unstimmigkeiten aufgefallen, die mich persönlich aber nicht gravierend aus dem Lesefluss geworfen haben.
In Summe wirkt der Roman so, als ob er heiß aus dem Ofen direkt auf den Weihnachtskaffeetisch gekommen wäre. Es war vielleicht etwas eilig, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
In dem Sinne wünsche ich allen einen guten Appetit – und ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt