Perry Rhodan 2885 gelesen … und im Vergleich zum Vorgänger flacht der Roman ab.
Die Figuren wurden im Vorgänger eingeführt und vorgestellt. Die gesamte charakterliche Ausbildung und Entstehung fand somit schon statt und damit entfällt einer der spannendsten Teile aus 2884 in diesem Roman. Damit sind sie jetzt so, wie sie sind. Ebenso gab es die wirklich spannenden Enthüllungen kosmischer Dimensionen auch schon im Vorgängerroman.
Nachdem das große Feuerwerk also schon abgebrannt wurde, was bleibt? Die feinen Nuancen. Diese haben es aber schwer sich gegen den überbordenden Vorgänger durchzusetzen. Die Ohren dröhnen noch vom Feuerwerk, die Zunge brennt noch vom Chilli. Vielleicht haben mich aber auch die Payne Hamiller Zitate etwas verwirrt.
Den eigentlich passiert eine ganze Menge. Wenn auch aus größerer Distanz. Bei mir springt der Funke nicht recht über. So spannend die Figur Lutoo im letzten Roman war, hier wirkt sie seltsam statisch. Sie handelt gemäß ihrem Charakter, sieht man mal davon ab, dass sie die Anrufe ihres Schützlings komplett ignoriert. Ich würde ihren Charakter eher so einschätzen, dass sie jeden Kampf annimmt, anstatt sich davor zu drücken. Die Wendung am Schluss deutete sich mehrfach an, so dass sie nicht komplett überraschend war. Mich wundert sie trotzdem.
Wirklich aufgestoßen ist mir der vollkommen unnötige Tod von Oma Jurukao. An dieser Stelle fällt Perry Rhodan aus seiner Figur. Es macht gerade seinen Charakter aus, dass er keine Wegbegleiter für das höhere Ziel opfert. An dieser Stelle hätte das eine bewusste Entscheidung der Zweitmechanikerin sein müssen. Die Rolle des Leidbringers passt nicht wirklich zu Perry Rhodan. Das Spannungsfeld zwischen der Lebenslichte Pey-Ceyan und dem Unsterblichen wirkt zudem seltsam künstlich.
Wahrscheinlich war es der Tod der Zweitmechanikerin Jurukao, der mir diesen Roman verleidet hat. Ich schwamm wie ein Korken auf der Oberfläche, anstatt tief in die Geschichte eintauchen zu können. Gute gefallen hat mir dagegen der Konflikt zwischen den tiuphorischen Brüdern Mixandrac und Jellroc. Das Konzept der Erlösung durch maximales Leid ist etwas, das dieser fremden Mächtigkeitsballung einer negativen Superintelligenz Glaubwürdigkeit und Tiefe verleiht.
Aber weder die Schlacht in den Müllhalden noch der „Endkampf“ zwischen Attilar Leccore und Klavtaud haben mich besinnungslos werden lassend von Hocker geblasen. Es wirkte teilweise nicht ganz schlüssig. Bis auf eine löbliche Ausnahme. Perrys Gegenspielerin Lutoo beweist zweimal im Roman, dass sie ebenfalls außerhalb von eingefahrenen Pfaden denken kann und sich damit als würdige Gegnerin erweist.
Die große Enthüllung am Schluss hätte man vielleicht mit in die Abschlussszene einbauen können, das hätte dem Entkommen Perry Rhodans am Schluss deutlich mehr Dramatik und Glaubwürdigkeit verliehen.
In Summe kommt dieser Roman also nicht an den fulminanten Roman 2884 von Robert Corvus heran. In diesem Roman hätte der Autor, meiner Meinung nach, deutlich mehr Druck machen müssen, anstatt die Geschichte quasi entspannt ausklingen zu lassen. Eine nähere und vielleicht andere Perspektive hätte das möglicherweise anders aussehen lassen.
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Kann mich diesem Kommentar nicht anschliessen.
Lese m Moment jeden der laufenden Romane „in einem Satz“ durch
Alles Ansichtsache. Mir hat dieser Roman so gut gefallen wie der vorrangegangene, und ich hoffe auf mehr. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, ist das Auftauchen der Ras Tschubai, so mir nichts dir nichts. das hat für mein Empfinden nicht gepasst, weil Perry dadurch die Möglichkeit genommen wird, aktiv zu weren ohne Unterstützung aus der Heimat.