Der NaNoWriMo 2016, Tag 17 und 18
Aus einem Durchzählen der Tage ist ein Knubbel geworden. Die Sache war etwas aus dem Takt geraten. Beim NaNoWriMo ist das fatal, schließlich sollte man sein Tagessoll von geschriebenen Wörtern erfüllen. Ja, zur Not würde das auch funktionieren, wenn man das Telefonbuch abtippt. Aber das ist nicht im Sinne des Ganzen.
Ein Kritikpunkt am NaNoWriMo ist, das es scheinbar nur auf Quantität ankommt. Aber wie misst man die Qualität des Geschriebenen? Im ersten Schritt nur man selbst, dem NaNoWriMo ist die Qualität des Geschriebenen vollkommen egal. Es geht darum den inneren Kritiker in der ersten Fassung in den wohlverdienten Urlaub zuschicken. Es geht darum zu schreiben, wenn möglich sogar den Flow zu finden. Es ist ein Wettbewerb mit sich selbst.
Und jeder tritt dabei gegen jemand vollkommen anderen an. Jeder Mensch ist unterschiedlich und so gibt es keinen allgemeinen Maßstab, außer der einzigen vergleichbaren Größe, der Menge des Geschriebenen. Mir persönlich reicht es nicht, einfach nur Wörter in mein Schreibprogramm zu tippen. Ich will damit mindestens einen Leser zufrieden stellen: mich selbst.
Ich hatte diesen Punkt schon mal. Ich habe ein Kapitel quasi entsorgt und bin einen anderen Weg eingeschlagen. Schlicht aus dem Grunde das es mir nicht gefallen hat. Ups, da ist er wieder der innere Kritiker. Bei Schreiben einer Geschichte wandelt man auf einem schmalen Grad. Verlässt man diesen, in die eine oder andere Richtung, stürzt die Geschichte ab. Es gibt hier ein Gleichgewicht zwischen selbstbewusst und kritikfähig zu finden. Da die Geschichte zumindest mir gefallen muss, damit der NaNoWriMo nicht reiner Selbstzweck und damit verschwendete Lebenszeit ist, bin ich in mich gegangen. Als Entdecker habe ich eine kleine Bestandsaufnahme gemacht und für mich herausgefunden, was mir Spaß macht. Kurz ich habe die feinen Samthandschuhe ausgezogen und mir die rostigste und schartigste Axt gesucht, die ich finden konnte und einen etwas befreiteren Weg des Geschichtenerzählens eingeschlagen. Und siehe, da es hilft. Könnte aber auch an meiner Schreibmusik liegen, die ich wieder höre …
Ich bin also mit dem gestrigen und dem heutigen Tag des NaNoWriMo 2016 mit bereinigten 31.557 Wörten im Reinen.
Der November 2016 SL-Schreibtreff
Dazu könnte auch der gestrige SL-Schreibtreff beigetragen haben. Wie immer kann ich das Treffen nicht hoch genug loben. Es war wieder ein toller Abend, auf dem es über das Schreiben und das viele Drumherum ging. Dieses Mal hatte ich einen Text mitgebracht, der ausführlich gesprochen wurde. Es wurde nicht mit Kritik gespart, aber genau dafür bringt man ja Texte mit. Mir hat es, denke ich, geholfen.
Es ging dann natürlich auch um den laufenden NaNoWriMo. Ein Thema, das sich vor, im und wohl auch nach dem November anbietet. Jeder hat da so seine eigenen Methodiken.
Das Thema Arbeit am Text forderte dann noch zu interessante Ansichten und Diskussionen heraus. Seinen es Testleser, Lektoren und der Umgang mit den aufkommenden Kritikpunkten.
Mir hat es wieder sehr gefallen und ich würde Wilfried Abels Schreibtreff nicht mehr missen wollen. Wer neugierig geworden ist, kann einfach beim nächsten Treffen vorbei schauen. Schreibgegeisterte sind immer willkommen.
In dem Sinne: Keep on Writing!