Perry Rhodan 2874 gelesen … und es ist tatsächlich ein Megaknaller geworden!
Wow, da gibt es erstmal eine ganze Menge zu verdauen. Unsere beiden Expotarchen Christian Montillon und Wim Vandemaan haben wirklich keinen Stein auf dem anderen gelassen. Ein Teil der Leserschaft wird möglicherweise Fackeln und Mistgabeln hervorkramen, aber ich muss sagen, mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen.
Leider kann man nicht wirklich viel über den Roman und seine Auswirkungen sagen ohne zu spoilern. Wer sich also noch überraschen lassen will, sollte an dieser Stelle die Lektüre dieses Betrages etwas verschieben.
In diesem Zyklus bin ich ein Fan des Atlan-Handlungsstrang geworden und dieser Roman setzt einen bombastischen Schlussstein. Die Reise der Atlanc und der Aufenthalt in den Jenzeitigen Landen haben mir (bis auf ein paar Ausnahmen) ausgesprochen gut gefallen. Hier gab es einige phantastische Welten und Gesellschaften, die weit über eine Brot und Butter-SF hinausgegangen sind. Ich muss ehrlich sagen von dieser Richtung her hätte ich mir im 2700. Zyklus deutlich mehr gewünscht. Wie schon in PR 2850 haben CM und VW hier einiges an Sense-of-Wonder und tiefe Einblicke in den metaphysischen Unterbau des Perryversums geboten.
Das hierbei weit über das Voltzsche Zwiebelschalenmodell hinausgegangen und gleichzeitig die Hohe-Mächte-Bremse gezogen wurde, finde ich mutig und persönlich auch sehr erfreulich. Solch einen Spagat hinzubekommen ist eine echte Leistung. Die Auflösung dieses Doppelzyklus finde ich sehr gelungen.- wenn es jetzt auch etwas plötzlich kam. Jetzt wünschte ich mir, dieser Zyklus hätte noch bis 2899 gehalten …
Schade ist nur, dass man als Leser in diesem Doppelzyklus zu lange mit seinen Zweifeln alleine gelassen wurde. Viele angefangene und nicht beendete Baustellen haben da ein etwas zwiespältiges Gefühl hinterlassen. Zudem sind, meiner Meinung nach, dreieinhalb Jahre eine zulange Zeit für die Auflösung des großen Zyklusrätsels. Insgesamt war dieser Doppelzyklus mit zu vielen Handlungssträngen meiner persönlichen Meinung nach selbst für die Perry Rhodan Leserschaft zu komplex. Überschaubare Zwischenziele hätten den Zyklus wahrscheinlich besser strukturiert und ein etwas bessers Gefühl bei der Sache hinterlassen.
Kommen wir zum Schluss zum wirklichen Klopfer des Romans: Perry Rhodan ist tot! Die Tiuphoren dürften damit einen weiteren Tiefpunkt auf der Sympathieskala erreicht haben.
So ganz glaube ich jetzt nicht, dass die Serie schlagartig eingestellt oder umbenannt wird, ich vermute mal, der große Perry Rhodan Nostalgiker Vim Wandemaan knüpft da an den Markt der Gehirne an. Das Catiuphat bietet da denke ich noch einige Möglichkeiten.
Der Abschluss des Handlungsstrangs um Perry Rhodan und die Milchstraßen-Handlung war zum guten Schluss dann doch etwas überstürzt, aber dennoch gelungen. Einzig das Auftauchen des atopischen Richters Julian Tifflor, hatte doch einen Hauch von Deus Ex Machina.
In Summe einer der Höhepunkte der Serie und ein gewaltiger Wendepunkt in der Kosmologie des Perryversums. Meine hochgesteckten Erwartungen an diesen Roman sind mehr als erfüllt worden. Christian Montillon und Vim Wandemaan haben wieder einmal gezeigt, dass sie zusammen hervorragende Romane schreiben können. Ich bin jedenfalls gespannt, was der nächste Mini-Zyklus so bringen wird …
Super!
Das sind eindeutig nur zwei Teile eines Großzyklus, der mindestens bis PR 2899 geht.
(möchte nicht unangenehm auffallen, aber ich glaub nicht – da ich erst morgen diese Geschichte zu Gesicht bekomme – daß hier ein Schlußstein gesetzt wurde. Womöglich für die JenZeitigen Lande (?) … was die Frage aufwirft: Wie ist der Großzyklus von PR 2700 bis 2899 zu benennen?
Hallo Adolf,
PR 2874 ist schon eine Zäsur und das Thema Thez und die Jenzeitigen Lande finden ein (vorläufiges) Ende.
Der Themenkomplex Jenzeitige Lande und besonders Thez (inklusive des Atopischen Tribunals) waren für mich das eigentliche Rätsel hinter 2700 und 2800.
Ob der Mini-Zyklus „Sternengruft“ langfristig geplant oder kurzfristig als Korreturmittel eingepfelgt wurde wissen wohl nur die Expokraten. Ich vermute es wird dann in eine etwas andere Richtung gehen.
Genau weiß man das natürlich immer erst nachher …