Gelesen: Umberto Eco „Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers“
Eigentlich sollte ich eher sagen: ein Buch erfolgreich vom Stapel der nicht, bzw. nur angelesenen Bücher entfernt. Gekauft haben ich mir das Buch bei einem Bummel durch einen Zeitschritten und Buchladen, in der ich noch Zeit bis zum Zug überrücken musste.
Wenn ich ehrlich bin, kenne ich ihn nur als Autor „Der Name der Rose“ und aus dem kurzen, intelligenten Statement zum Thema Medien und ihrer Korrumpierbarkeit „Nullnummer“. Was dann auch die Motivation für genau dieses Buchs war.
Warum vom Stapel „entfernt“? Angelesen lag das Buch dort eine ganze Weile, es gab Dringenderes und Bereicherndes zu tun. Und natürlich Leichters. Ich war bis zum Kapitel 3 gekommen und dort erschöpft liegen geblieben. Das sehr lange letzte Kapitel „Listen“ ist eine lange Liste von – richtig – Listen unterschiedlichster Ausprägung. Wenn man die über Seiten gehenden Zitate überfliegt, ist man dann doch relativ schnell durch den Text. Nicht dass es nicht lehrreich gewesen wäre und den einen oder anderen Aha-Moment geboten hätte, aber das Gefühl der unendlichen Redundanz erschließt sich doch recht schnell. Ich war also schon fast am Ziel, als ich das Buch zur Seite gelegt hatte. Des Pudels Kern hatte ich schon dem Buch entrissen.
Was bleibt, außer dem Einblick in die Methode des Schreibens dieses gebildeten und eloquenten großen Mannes?
Es mag nicht fair klingen, aber meine Liebe zur Kurzgeschichte ist ungemein gewachsen. Drastisches Verdichten hätte die Lesbarkeit deutlich verbessert, aber dem Buch auch wohl das ausschweifende Flair genommen. Und einige Aspekte des eigenen Schreibens konnte ich wieder erkennen, das Schwangergehen mit der Idee, die Liebe zur wirklich funktionierenden Umgebung und zu den fiktiven Personen. Nun es ist keine Lektüre, die es einem leichtmacht, aber es gibt dennoch eine Menge Schätze zu heben, man darf sich nur nicht von zum Schluss hin immer gehäufter auftretenden geistigen Zuckerguss überwältigen lassen.