… und es war gemischt. Dieses Mal gab es einen Bericht vom Michael Marcus Thurner über die Entstehung dieses Roman, der die Hintergründe beleuchtet und warum der Roman jetzt so ist, wie er ist. Dieses Mal war es gut den Beitrag direkt nach der Lektüre des Heftes gelesen zuhaben, denn für sich alleine genommen war er sehr durchwachsen.
Man merkt, dass dieser Roman ursprünglich für Rainer Castor gedacht war und das MMT an einigen Stellen so seine Probleme mit der Vorlage hatte. Es hätte ein Feuerwerk voller technischem Sense-of-Wonder werden können, hätte denn Rainer Castor diesen Roman noch schreiben können. Rainer Castors unerwarteter und viel zu früher Tod hat dieses leider verhindert. Den einem oder anderem war es bei RCs Romanen vielleicht zu viel Technik, aber seine Romane hatten immer auch einige Passagen, die mir sehr gut gefallen haben, gerade weil man immer merkte, hier beherrscht jemand die Materie und kann damit kreativ spielen.
Nun so hatte MMT die etwas undankbare Aufgabe aus dieser Vorgabe einen guten Roman zu schreiben. In Teilen ist das geglückt und es gibt einige Stellen, die mir sehr gut gefallen haben. An erster Stelle möchte ich hier die Figur und die Handlung um den Archivar Pauntes Deshgii nennen. Auch die Frage „Soll ich bleiben oder soll ich gehen?“ war ein wirklich gutes Thema.
Weniger gefallen hat mir hier die sehr beiläufige Abhandlung der wohl für RC eingestreuten Stellen, wo es besonders um Technik ging. Das war arg drüber gehuscht. Natürlich kann ich MMT verstehen, wenn er sich weigert, eine wohlmöglich schlechte Kopie eines RC abzuliefern. Die Last sich mit diesen Themen intensiv zu beschäftigen wird wohl zukünftig jeder Autor der Serie mittragen müssen. In der Vergangenheit ruhte diese Verantwortung so ziemlich alleine auf Rainer Castors Schultern und war bei ihm in guten Händen, aber das ist so nicht mehr möglich. Vielleicht liegt darin jetzt auch eine Chance für die Serie, wenn dieser wichtige Anteil an der SF nicht auf eine Person alleine abgeschoben werden kann.
Mit gemischten Gefühlen habe ich die Stellen gelesen, in denen der Namensgeber der Serie Perry Rhodan persönlich auftritt. Es fällt erstmal aus dem Rahmen, wenn der Chef sich persönlich mit renitenten Untergebenen herumplagen muss. Nun das war jetzt nicht das, was man von diesem Charakter so gewohnt ist. Vielleicht etwas zu realistisch, aber man könnte sich vielleicht daran gewöhnen. Guckys Auftritte haben mir dagegen gut gefallen. Er war nicht niedlich, aber ein sympathisches Schlitzohr. Auch wenn ihm mal nicht alles gelingt.
In Summe also sehr durchmischt, aber MMT hat das Beste aus dem Roman gemacht. Es war keine leichte Aufgabe aus einem RC einen MMT zumachen, aber ich habe den Roman gerne und in einem Rutsch gelesen.
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Es ist immer eine undankbare Aufgabe, eine Vorlage, die für einen Anderen bestimmt war, übernehmen zu müssen. Das kann nur teilweise gelingen. Nicht jeder ist gut in Technik. Vielleicht finden sich in Zukunft einige, die das können und die von den Anderen um Rat gefragt werden können. Ich kann verstehen, wenn sich jemand da lieber zurückhält, bevor er was falsch macht. Ich kenne das von mir. Ich mache auch Fehler, wenn ich etwas machen soll, was ich noch nie machen musste. Das wird wohl Allen so gehen!
Hallo Elena,
ich denke Michael Marcus Thurner hat alles gegeben. Der Roman war gut und so gut wie er hätte werden können. Rainer Castor hinterlässt eine größe Lücke in der Serie, die jetzt irgendwie gefüllt werden muss. Technik in einer Science Fiction Serie wegfallen zulassen kann keine Lösung auf Dauer sein.
Grüße
Markus