… und wie soll ich es formulieren? Es überkommt mich Schwermut. Eine Epoche geht zu Ende. Neben dem Handlungsabschnitt, der vielleicht nicht ganz perfekt in Perry Rhodan 2820 begonnen hatte, ist nun auch Rainer Castors viel zu früher Tod in den Leserbriefen angekommen. Eine Ära ist gerade im Begriff zu Ende zu gehen.
Jemand wie Rainer Castor wird es in genau der Form nicht mehr geben. Vielleicht in anderer Form, aber die Welt dreht sich weiter und damit verändern sich auch Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Nun wer weiß, was kommt? Die Gefahr bei einer Instanz wie Rainer Castor ist natürlich, dass technisches Verständnis an ebenen diese Instanz abgegeben wird. (Leider ist gerade, während ich diesen Artikel schreibe, die Perrypedia nicht verfügbar. Also bewege ich mich etwas auf dünnem Eis, man möge Nachsicht walten lassen). Mir fallen momentan drei wirklich große technische Epochen ein: Die Schöpfung des ursprünglichen Perry Rhodan Universums durch Karl Herbert Scheer, die Metagraf- und Syntronik-Epoche, die ich mit dem Namen Kurt Mahr verbinde und die nennen wir es Positronik- und Linearraum-Restaurations-Epoche. Der Begriff Hyperimpedanz-Erhöhung ist da vielleicht etwas negativ besetzt. Egal was man von der einzelnen Entwicklung auch halten mag: Es waren epochale Leistungen und mit Letzter verbinde ich persönlich den Namen Rainer Castor. Egal wer danach kommen wird, er betritt verdammt große Fußstapfen.
Und den wieso bin ich jetzt so vom aktuellen Heft abgeschweift? Dort geht ebenso eine faszinierende Ära zu Ende. Den Einstieg mit Band 2820 fand ich persönlich nicht ganz so gelungen, der war mir persönlich etwas zu unvorbereitet, aber: Dieser Abschnitt um die sich entwickelnde Gesellschaft an Board der ATLANC, ist meiner Meinung nach ein kleines Meisterwerk. Diese Qualität hätte ich von den aktuellen Expotrachen Christian Montillon und Wim Vandemaan bei allem erwarte, was wir ab 2700 zu lesen bekommen haben. Und die Voraussetzungen sind und waren alle vorhanden, aber es war immer so knapp dran vorbei. Tolle Ideen, ein großer kosmischer Entwurf, die Weiterentwicklung über das hinaus, was William Voltz aufgebaut hat, aber im Mittelbau knirschte es, besonders im 2700er-Zyklus, doch gewaltig.
Nun den die Reise geht weiter und meinen besonderen Dank an die Leute, die mir dieses Lesevergnügen bereiten und bereitet haben und natürlich auch an Marc A. Herren, der in dieser Besprechung leider etwas kurz gekommen ist. Es war, wie man sieht, ein Roman, der zum Nachdenken anregt und das ist auch eine Leistung, die man würdigen sollte.
Ich habe PR 2832 gerade zu Ende gelesen, und war etwas enttäuscht über die „Auflösung“. Die bisherige Storyline über die ATLANC, die Entwicklung der Transterraner etc. wurde meiner Ansicht nach zu schnell ad acta gelegt. Es war sehr faszinierend für mich in diese Welt einzutauchen, manchmal auch verwirrend, aber eine grandiose Idee, was noch viel Potential hat. Aber dieses schnelle Ende auf Andrabasch bzw. in den Synkavernen empfinde ich nicht als befriedigend. Das sehe ich so als ex und hopp, aber die Expotarchen werden sich schon was dabei gedacht haben, und da ich selber keinen Plan davon habe wie man einen Roman schreibt, ganz gleich welches Genre, werde ich mich nicht weiter negativ äußern. Ich lese PR seit Band 900, die vorherigen habe ich natürlich auch gelesen, und bei 1200 ausgestiegen, und mit 1300 wieder eingestiegen. PR hat mich schon immer fasziniert mit allen Höhen und Tiefen. Deshalb werde ich ein treuer Fan bleiben, ganz gleich ob es gefällt oder nicht gefällt. Einen schönen Abend noch, Peter.