und der Roman erfüllt die hohen Erwartungen, die 2812 geweckt hat. Andreas Eschbach zeigt hier, wie SF und ein guter Perry Rhodan Roman meiner Meinung nach aussehen sollte: Eine komplexe und gut konstruierte Umgebung mit Patina und einigen ziemlich schmutzigen Ecken (im übertragenen Sinne). Hervorragende, d.h. lebendige, ausreichend komplexe und nachvollziehbare Antagonisten.
Und dann auf der anderen Seite die einsamen Rebellen gegen das System, die dann – in guter alter Perry Rhodan Tradition – von einer mysteriösen Macht im Hintergrund unterstützt werden. Der Sense-of-Wonder kommt hier definitiv nicht zu kurz. Kurz hier kommt alles das zum Vorschein, was ich seit Band 2700 schmerzlich vermisst habe. Weniger Dodos und Deus-Ex-Machina-Wunderwürmer und mehr solide Struktur mit glaubwürdigen und komplexen Antagonisten. Vielleicht verklärt da die Zeit vieles, aber solche Handlungsstränge waren mal Standard in der Serie. Der 2700er-Zyklus und auch der 2800er-Zyklus hatten und haben sehr vielversprechende Ansätze, aber irgendwie verlaufen diese Ansätze sich in etwas unterkomplexen Strukturen. Es gibt sehr viele wirklich hervorragende Einzelromane, der Überbau ist phantastisch, aber in der Mitte passt es nicht wirklich. Vielleicht fehlte dort etwas der Mut, die Handlungs-Ideen konsequenter und mit größerer Tiefe umzusetzen.
So, nun genug geschimpft, Teil 3 und 4 folgen ja noch, und wenn ich an Verena Themsens Einstiegsdoppelband denke, bin ich voller Hoffnung, dass der Mini-Zyklus ein Kleinod der Serie sein wird.