Michael Marcus Thurner: Der unrechte Wanderer.
Eigentlich wollte ich ja nicht, aber dann, in einem schwachen Moment, habe ich es dann doch getan: Ich habe mir Michael Marcus Thurners neuen Roman „Der unrechte Wanderer“ gekauft und gelesen.
Der erste Roman „Der Gottbettler“ hat bei mir ein zwiespältiges Gefühl hinterlassen und auch nicht jeder Roman von ihm für die Heftserie Perry Rhodan hat mich mit unbändiger Begeisterung erfüllt. Nun denn, wie gesagt, es war ein schwacher Moment.
Die Anfänge des Romans ließen da dann auch Schlimmes befürchten. Es tauchen Charaktere auf, von denen man wenig weiß und die sich einem nicht auf Anhieb offenbaren. Es ist ein gutes Stück Arbeit diese Figuren dann kennenzulernen und sich Dinge zusammenzureimen. Einige Figuren kennt man schon aus dem Gottbettler, wie die Hexe Terca (eine meiner Lieblingsfiguren im Gottbettler) und dem Zauberer/Zauberlehrling Pirmen.
Aber anders als der Gottbettler, der sehr stark anfängt und dann erst mit dem Schluss kläglich einbricht, begibt man sich hier auf eine Entdeckungsreise, die einen durch eine mittelalterliche Fantasywelt führt, in der es genau so bestialisch stinkt, wie es damals wirklich in den Gassen einer mittelalterlichen Welt gestunken haben muss. Da duftet es bei weitem nicht nach Rosen, da gibt es keine Märchenprinzen auf Pferden, die die holde Prinzessin retten. Nein hier heißt es Gummistiefel an und ab durch die Maue.
Und was soll ich dazu sagen? Es hat sich gelohnt!
Am Schluss fügen sich alle Pusselteile perfekt ineinander und zum Vorschein kommt ein Meisterwerk. Michael Marcus Thurner macht es dem Leser nicht leicht, aber das Leben ist kein Ponyhof. Wer rosa Einhörner und Fantasy-Kitsch will, der ist hier definitiv an der ganz falschen Adresse. Man kann vielleicht den Figuren und der Handlung vorwerfen, dass sie vielleicht etwas überspitzt sind. Da mag den Autor der gleiche Zorn gepackt haben, wie ihn einige seiner fiktiven Geschöpfe durchleben, aber das Ende hat, zumindest bei mir, das Gefühl hinterlassen ein Meisterwerk gelesen zu haben.
Vielleicht lag es ja an der Moral von der Geschichte. Welche das ist? Das müssen Sie schon selbst lesen, es lohnt sich.
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