Fay Ellison ist neu in SL mit dabei und wird am 27.04.2014 um 20:00 aus ihrem Roman „Experiment Ella“ lesen. Sie hat mir ihre Antworten auf meine Fragen via Facebook beantwortet und diese will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Wir haben übrigens sehr nett auf Facebook geplaudert, aber sie hat sich trotzdem nicht zum Interview nach SL locken lassen – beim nächsten Mal bestimmt 😉
– Was ist das BB E-Book-Event (für dich)? Warum organisiert ihr das/warum nimmst du teil?
Für mich ist das E-Book-Event etwas ganz Besonderes. Stellt es für mich doch eine Möglichkeit dar, mein noch junges Werk einem außergewöhnlichen Publikum vorzustellen. So erreicht man Menschen, die man sonst vermutlich niemals kennenlernen würde. Ich nehme gerne neue Herausforderungen an und Experimentieren liegt mir irgendwie im Blut. Und wie heißt es doch so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich habe in den letzten Jahren auch die Herausforderung „Schreiben“ gemeistert, dann werde ich auch eine Lesung im Cyberspace unbeschadet überstehen. Wer weiß, vielleicht finde ich neue Leser oder neue Freunde oder beides.
– Wie siehst du das Medium E-Book im Vergleich zum klassischen Papierbuch? Persönlich, philosophisch aber auch kommerziell.
Erst waren da die Stimmen in meinem Kopf, die sagten: „Nee, das ist doch irgendwie nicht schön, Papier hat doch was Besonderes. Und dann sah ich mein kleines, völlig überfülltes Regal an und dachte: „Ja, aber liest du Bücher ein zweites Mal? Und wo lässt du die neuen Errungenschaften?“ Ich hatte keine Ahnung und ließ mir den Reader zu Weihnachten schenken. Ich habe es bis heute nicht bereut. Wenn ich kommerziell denken würde, dann hätte ich nie mit dem Schreiben angefangen, denn die wenigsten Autoren können davon leben. Ich habe ganz viel Spaß am Schreiben und freue mich, wenn ich meine Phantasien mit meinen Lesern teilen darf. Wenn man dann noch etwas positives Feedback bekommt, ist das fast Lohn genug. Allerdings darf man den kommerziellen Aspekt der E-Books auf keinen Fall unterschätzen. Ich denke, der Trend geht ungebrochen in diese Richtung. Wir Autoren haben davon natürlich auch einen Vorteil, denn die Tantiemen bei E-Books sind erheblich größer als bei Papierausgaben.
– Wie siehst du das Medium „SL“ im Vergleich zur realen/normalen Welt? Was hältst du von den Kulissen in SL bei deiner Lesung?
Für mich ist SL in erster Linie eine Herausforderung. Ich habe mich vor der Einladung zum E-Book- Event nicht mit SL auseinandergesetzt, weil mein Computerverständnis schon beim Installieren scheiterte. Ich möchte mich hier besonders bei dem Veranstalter Kueperpunk Korhonen bedanken, der sicherlich so manches Mal in seine Tastatur gebissen hat, bis ich mit der Menüführung soweit zurecht kam, dass ich meine Figur bewegen konnte. Ich bin zweigeteilt, was SL betrifft. Einerseits finde ich die Möglichkeit, an Lesungen teilzunehmen, obwohl der Autor vielleicht in einer anderen Stadt lebt, klasse. Und auf der anderen Seite sehe ich Avatare, die reiner Phantasie entsprungen sind. Ich bin ein Mensch, der sehr viel an der Körpersprache seinem Gegenüber ablesen mag. Hier fühle ich mich vieler meiner Sinne beraubt. Nichtsdestotrotz freue ich mich, mein Buch hier vorstellen zu dürfen. Die Kulissen von SL sind außergewöhnlich, ich durfte letztens an einer Lesung teilnehmen, die in einem Kloster stattfand und besonders hatten es mir die tanzenden Nonnen angetan.
– Was liest du auf dem E-Book-Event? Bist du vor der Lesung aufgeregt, hast du gar Lampenfieber?
Ich werde meinen Thriller „Experiment Ella“, der am 24. März beim Begedia Verlag erschienen ist, bei SL vorstellen dürfen. Lampenfieber bei einer Lesung ist für mich wie prickelnder Champagner bei einem erotischen Dinner. Ohne Lampenfieber geht es einfach nicht, so war es schon immer. Mal sehen, ob es bei einer Lesung vom PC aus etwas anders wird. Eigentlich ist die Aufregung bei der Lesung auch nebensächlich, wichtig ist doch, dass meine Leser viel Spaß an dieser Veranstaltung finden und ich vielleicht auch einen Funken Interesse wecken kann. Wenn es dann am Ende noch einen feinen Gedankenaustausch gibt, dann bin ich zufrieden.