freie Tage zwischen den Feiertagen und die Bücher

Das Schöne an der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist, das man einfach mal zwischen durch Muße und freie Zeit hat, um in Ruhe ein paar Bücher zu lesen. Bei mir war es seit längerer Zeit mal wieder ein Schwung Papier.

Nun die Auswahl ist etwas gemischt und auch durchwachsen. Vier unterschiedliche Bücher und dabei ein eher unterschiedliches Lesevergnügen. Als da wären

John Scalzi: Die letzte Einheit

Nun langweilig wird einem beim John Scalzi nicht und so war das Buch auch trotz gehobenen Umfangs recht schnell gelesen. Er scheint sein Pulver mit seinem Krieg der Klone und den beiden (drei) Nachfolgeromanen leider etwas verschossen zu haben. Nichts wirklich neues und komplexes von ihm wie der Krieg der Klone. So ist „Die letzte Einheit“ auch eher eine Sammlung von Episoden denn Roman, aber dennoch kurzweilig und lesenswert.

Am Stück an einem Tag lesen, ich glaube, das sagt genug über das Buch aus.

Marcello Simoni: Der Händler der verfluchten Bücher

Ich lese immer noch, was auch einiges über das Buch aussagt. Am Anfang noch spannend, fesselt es auf Dauer nicht wirklich. Es jetzt mit Umberto Ecos ‚Der Name der Rose‘ zu vergleichen, ist wie einen Dreijährigen gegen einen austrainierten Profiboxer antreten zu lassen. Fans des Buches mögen mir verzeihen, aber mich überzeugt das Buch nicht wirklich: platte Wiederholungen und ein nicht wirklich stimmig geschildertes Mittelalter.

Frank G. Gerigk (Hrsg.): Der die Unsterblichen redigiert. Klaus N. Frick zum Fünfzigsten.

Ein kurzweiliger Streifzug durch die wilden 80. des deutsche SF-Fandoms und ein paar diskrete Blicke hinter die Kulissen. Unterhaltsam und nicht nur was für eingefleischte Perry Rhodan Fans. Mit ein paar wirklich tollen Kurzgeschichten und natürlich herzlichen Glückwünschen zum 50.

Nicht an einem Tag, aber doch recht zügig gelesen.

Andreas Eschbach, Klaus N. Frick und Olaf Kutzmutz (Hrsg.): Wolf N. Büttel, Sie hatten 44 Stunden. Roman und Dokumentation

Etwas spezieller, aber nicht uninteressant. Als Abschiedsgeschenk zum Kurzgeschichten-Workshop an der BA Wolfenbüttel gab es dieses Buch.

Die Dokumentation zur Entstehung dieses Romans war hoch spannend. Der Roman an sich war … ich gestehe ich habe ihn noch nicht komplett gelesen. Die Bewertung des Lektors Jan Wielpütz am Ende des Buches trifft es ganz gut denke ich:

Fazit Unter dem Strich bleibt ‚Sie hatten 44 Stunden‘ das, was es ist, ein literarisches Experiment. Was Stil, Dialoge und Charakterisierung betrifft, bewegt sich der Text handwerklich auf einem überraschendem Niveau. Negativ fallen der flache Spannungsbogen, die zu wenig konturierte Handlung, die vielen Perspektivwechsel und die Überlast des Beziehungsgeflechts ins Gewicht.

Für ‚professionelle‘ Leser ist der Roman daher sicherlich interessant … Für das Gros der Leser … bietet ‚Sie hatten 44 Stunden‘ zu wenig Lesevergnügen.“

Dennoch kann man hier doch die Handschrift von Andreas Eschbach und die Serien-Erfahrung von Klaus N. Frick klar erkennen. Ob das Projekt ohne die beiden erfahrenen Profis erfolgreich abgeschlossen worden wäre? Wer weiß. Nun erfolgreich im Sinne von abgeschlossen ist es, aber doch sehr experimentell. Man kann einen Roman in 44 Stunden schreiben, allerdings keinen sonderlich guten. Gut Ding will dann doch Weile haben.

Als Teilnehmer eines späteren Workshops der BA Wolfenbüttel war es dennoch lohnend mal zusehen, was wirklich leistbar ist. Und ich werde nie wieder behaupten mein Workshop wäre anstrengend gewesen, es geht da wohl noch ein paar Nummern härter!

 

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