FDL Countdown – noch 4 Tage

Noch 4 Tage bis zum FDL. Bei diesen Interview stand mir ein ungewöhnlicher Avatar gegenüber: der von Frederic Brake. Bei dem Anblick kam mir der Verdacht, das wird wohlmögliche kein Kuschelinterview. Nun ich wurde da nicht enttäuscht: mit Frederic Brake erwartet mich ein scharfer – in Kosmologie und Quantenphysik bewanderter – Geist.

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Hydors Golem: Vielen Dank Frederic das du Zeit für ein Interview gefunden hast

FredericB: Gerne.:)

Hydors Golem: Als erstes fällt einem dein Avatar auf, ist das eine Figur aus einer deiner Geschichten ?

FredericB: Nee. Das Hemd ist das Cover des ersten Bandes der Armageddon-Reihe. Als ich damals meinen Ava entwickelt habe, wollte ich etwas mit Unverwechselbarkeitscharakter, dass einen Wiedererkennungswert hat. Den Rückmeldungen nach hat das geklappt.:)

Ich passe ihn gelegentlich an die Lokation oder die Lesung an. Bei einer Zombielesung habe ich doch etwas … angenagt ausgesehen. Auf meinem Blog siehst du ein paar Bilder davon.

Hydors Golem: definitiv. Fangen wir gleich mit der ersten (FDL)Frage an: Was ist dir besonders wichtig am/beim FDL?

FredericB: Besonders wichtig ist mir, dass ganz verschiedene Kunstströmungen und Interessensgruppen zusammen kommen. Dazu kommt, dass ein Fest für alle ist. Keine Eintritte, keine Grenzen. Spaß einfach.

Uud ich bin froh, mit meinen kleinen Geschichten etwas dazu beitragen zu können. Das Medium SL fasziniert mich, weniger als Bewohner, mehr als Kommunikationsplattform, wobei Kommunikation hier als Wort nicht ausreicht.

Nenn es ein ganzheitliches Erleben, wenn du so willst.;)

Hydors Golem: Ja, es ist eine Welt voller Möglichkeiten

FredericB: Welten. Es sind Welten völler Möglichkeiten. SL, Metropolis oder wie sie alle heißen sind Blasen im Metaversum WWW

Hydors Golem: Einige würden jetzt sagen sie ragen dreidimensional darüber hinaus.

FredericB: Mhm, ich wage mal einen Ausflug in die Dimensionstheorie. Wenn sie darüber hinausragen, in was ragen sie dann?

FredericB: ?

Hydors Golem: Gut gekontert. In das Netz aus Netzwerken.

FredericB: Aber wäre das nicht Analog zum Metaversum? Seit ich mir bei der M-Bran-Theorie das Hirn verknotet habe, mache ich meistens einen großen Bogen um Multidimensionale Metaphysik. 😀

Hydors Golem: Hm, ein spannendes Thema. Vor allen, da es im Gegensatz zur klassischen Urknalltheorie, das Universum eher ein Unfall – d.h. ein Zusammenstoss zweier Branen ist

FredericB: Stimmt, Da könnte man stundenlang philosophieren. Spätestens, wenn dann noch die String Theorie dazu kommt, wird es unübersichtlich. Faszinierend, besonders für SF-Autoren, ist es allemal. Ich bin damit durch die Bücher von Hawking in Kontakt gekommen.

Von da habe ich mich über Quantenschaum und Quantenloops bis hin zum Spiegeluniversum vorgearbeitet.

Hydors Golem: Ja, ein spannendes Thema, bei mir waren es ein paar Parallelwelt-Kurzschichten aus den 70ern

FredericB: Aldiss? Niven? Sturgeon?

Hydors Golem: Hm ich weis es nicht mehr ganz genau, ich habe damals die Bücher, ohne auf Autor und Titel zu achten, inhaliert.

FredericB: Lol, kenne ich. Wir kommen ein wenig vom Interview ab, oder? 😉

Hydors Golem: ja etwas, aber nicht schlimm, wenn du mir verrätst was du auf dem FdL liest 😉

FredericB: Klar. „Rein gewaschen“ aus „Enter Sandmann“ und „Ortegas verschwinden“ gerade im Sternwerk erschienen,. Die sogar 2x, einmal in SL in einer Briefform und in Metropolis als Erzählung. Was ich als zweites in Metropolis lese, weiß ich noch nicht, Ist auch davon abhängig, wann die Megafusion-Antho erscheint, Kommt sie zeitnah, dann meine Story daraus. Sonst vielleicht „Flüchtige Gedanken“, mein 3. Platz beim William-Voltz-Award

FredericB: Der Slot ist, soweit ich weiß 20 Minuten, das passt dann.

Hydors Golem: hört sich spannend an, was außer Mutlidimensionaler Metphysik ist ist dein Hauptthema, oder bis du da eher breit gestreut?

FredericB: Ich bin da ganz breit aufgestellt. Wobei Dystopien überwiegen. Ganz selten Humor. Mir geht es eigentlich immer um die Charaktere, dann erst um die Handlung.

FredericB: Ich mag es, meine Protas in Extremsituation zu beobachten.

Hydors Golem: nun extrem Situationen zwingen sie dann zu handeln und bis an ihre Grenzen zu gehen

FredericB: Genau. Da kann man am besten den Charakter und Wandlungen desselben zeigen.

Hydors Golem: also ein Dialog zwischen Umgebung und Charakter?

FredericB: Eher im Charakter. Meine Charaktere sind eigentlich immer ein wenig gebrochen und nie mit sich zufrieden.

Hydors Golem: nun niemand kommt ganz ohne Schrammen durchs Leben. Wie bist du zu den virtuellen Welten gekommen und was reizt dich persönlich besonders daran?

FredericB: Küper hat mich verschleppt. *lach* Er ist „Schuld“, das ich hier bin. Was mich besonders fasziniert ist, dass viele die reale Welt versuchen zu kopieren, statt sich auszutoben.

FredericB: Ich experimentiere gerne. Die Möglichkeiten der virtuellen Welten werden immer noch unterschätzt. Das habe ich nicht zuletzt beiden Lesungen oder auch der Theateraufführung des Drachenblues gesehen oder bei Konzerten erlebt.

Sky is the Limit gilt hier mehr als anderswo.

Hydors Golem: ein guter Satz, dem man eigentlich nicht viel hinzufügen kann. Vielen Dank für das spannende Interview, ich hoffe wir können das Gespräch über die String-Theorie auf dem FdL fortführen 😉

FredericB: Gerne. Vielleicht das nächste mal mit Voice? Wenn meine Stimme wieder im Lot ist.:) Ich danke dir für das wirklich gute Gespräch und wünsche einen schönen Abend.

 

 

 

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