Welten an Drähten und wahre Namen 167, Samstag, 14. Januar: André Geist liest Fantasy live und Moewe Winklers und ChapTer Kronfelds Vernissage von „Big Data goes to Bonestedt“ auf LEA7.

Die lange Überschrift deutet es schon an, gestern gab es gleich zwei Events, die mich in die virtuelle Welt von Second Life gezogen haben. Erstens die erste Lesung der brennenden Buchstaben im neuen Jahr und dann noch eine Kunstausstellung von Moewe Winkler und ChapTer Kronfeld.

Gestern konnte ich ein paar Zuschauer für die Lesung gewinnen und so lief SL diesmal über den großen Flachbildschirm im Wohnzimmer, anstatt auf dem kleinen Bildschirm des Laptops. Mit mehreren Leuten vor dem Bildschirm macht so eine Lesung übrigens mehr Spaß.

Die Lesung war live und leider gab es beim Autor selbst ein paar kleinere Tonprobleme, aber Thorsten Küper hat dann halt ein paar Textstellen mehr gelesen als ursprünglich geplant. Sowas ist natürlich schade für den Autor selbst, wenn er seinen eigen Text lesen will, aber die Geschichte ist bei den Zuhörern angekommen und das ist schließlich die Hauptsache.

Zur Geschichte selbst. André Geists „Die Geschichte meiner Eltern“ war eine Fantasy-Kurzgeschichte mit einem etwas anderen Hintergrund. Als Teil der Anthologie „Flucht in ein sicheres Leben“ aus dem Wölfchen-Verlag wurde ein etwas anderer Ansatz verfolgt. Anstatt die großen Krieger und Heerführer der epischen Schlachten und Kriegszüge im Fantasy-Setting zu beleuchten, ging es dieses Mal um die kleinen Leute – um die, die bei solchen Unternehmungen unter die Räder des Schicksals geraten.

Ein mutiger und lobenswerter Ansatz bei einem Genre, dem man durchaus einen Hauch von Eskapismus unterstellen darf. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Wobei die Orks vielleicht einen Tacken zu menschlich waren und ich mir persönlich etwas mehr Ambivalenz in der Schilderung der Hauptcharaktere gefallen hätte. So entsteht eine sehr ausweglose Situation am Ende, anstatt einen Lösungsansatz zu bieten. Allerdings haben mir gerade diese bitteren Momente in André Geists Geschichte gut gefallen.

Ich denke, man sollte der Anthologie, trotz des, vielleicht etwas moralisierenden Anspruchs, eine Chance geben. André Geists Geschichte hatte durchaus seine Momente.

*

Etwas später am Abend wurde es dann Zeit für die Eröffnung von Moewe Winklers und ChapTer Kronfelds Vernissage von „Big Data goes to Bonestedt“ auf LEA7.

Jeder der Künstler für sich wäre schon ein Grund für sich die Reise anzutreten, aber beide zusammen, das ist etwas was ich mir jetzt nicht entgehen lassen konnte. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Ich habe einige Bilder geschossen, aber die Installation wirkt natürlich beim Besuch vor Ort viel intensiver. Wie immer bei Kunst, nehmen Sie sich Zeit …

„Die Geschichte meiner Eltern“:

„Big Data goes to Bonestedt“ auf LEA7

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Eine Antwort zu Welten an Drähten und wahre Namen 167, Samstag, 14. Januar: André Geist liest Fantasy live und Moewe Winklers und ChapTer Kronfelds Vernissage von „Big Data goes to Bonestedt“ auf LEA7.

  1. Guten Tag,

    Zitat:
    „…Ich denke, man sollte der Anthologie, trotz des, vielleicht etwas moralisierenden Anspruchs, eine Chance geben. André Geists Geschichte hatte durchaus seine Momente. …“

    Ja, richtig.
    Moral und Humanität sind im Moment zwar nicht eben hip und modern.
    Daher aber notwendiger als je zuvor.
    Eine (kleine?) Chance sollte man ihnen also dennoch geben.
    Vielleicht. Oder auch nicht?

    Ich habe meine Entscheidung getroffen.

    MfG
    BukTom Bloch
    aka
    Burkhard Tomm-Bub
    – ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer –

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