Heute im Interview: Marcus R. Gilman.
Den Steampunk-Fans muss man Marcus Rauchfuss a.k.a Marcus R. Gilman wahrscheinlich nicht vorstellen. Er ist ein langjähriger Zeppelin-Begeisterter und im Bereich Steampunk vor allem international aktiv.
So gibt er am 17.05.2014 ab 23 Uhr mit seiner englisch sprachigen Lesung dem BB E-Book Event bei den Meisterbastlern einen internationalen Anstrich. Und das dann noch mit einer sehr japanischen Literaturfrom – dem Haiku. Das sollte man sich nicht entgehen lassen …
H: Was ist das BB E-Book Event (für dich)? Warum nimmst du teil?
MRG: Das BB E-Book Event ist für mich persönlich eine Gelegenheit, das Werk anderer Autoren in einem verbindenden Kontext mitzubekommen. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum das BB E-Book Event 2014 organisiert wird; es ist so etwas wie eine Mini-Online-Buchmesse, die Autoren ganz unterschiedlicher Genres die Möglichkeit gibt, ihr Werk zu präsentieren.
Ich persönlich nehme Teil, wie gesagt, um mir die Arbeit anderer Autoren anzusehen und anzuhören, in passendem Ambiente und obendrein virtuell und um mein eigenes Buch vorzustellen.
H: Wie siehst du das Medium Ebook im Vergleich zum klassischen Papierbuch? Persönlich, Philosophisch aber auch kommerziell.
MRG: Es macht für mich relativ wenig Unterschied, ob ich ein E-Book per Kindle oder ein normales Buch lese. Bei Sachbücher, gerade Fachliteratur, bevorzuge ich (noch) reale Bücher, da ich da schneller bin, Dinge zu finden und mich über Lesezeichen zu orientieren als im Kindle.
Bei Romanen bevorzuge ich inzwischen den Kindle, einfach, weil er leicht und platzsparend ist und so viel drauf passt.
Philosophisch gesehen gibt es eigentlich nur eine klasse Buch, die ich nicht auf den Kindle packen würde: Folianten und Chroniken die im Original auf Pergament geschrieben wurden.
Was das Kommerzielle angeht: Ebooks sind natürlich ideal für Hobbyautoren, da man nur Zeit investieren muss und inzwischen kostenfrei selbst veröffentlichen kann. Man kann also an Verlagen vorbei, wenn man keinen findet oder die Konditionen nicht in Ordnung sind. Außerdem hebelt man so ganz wunderbar die Zuzahlungs-Aasgeier (ich will sie nicht als Verlage bezeichnen) aus.
H: Wie siehst du das Medium SL im Vergleich zur realen/normalen Welt? Was hältst du von den Kulissen in SL bei deiner Lesung?
MRG: Da ich ein Befürworter von Virtual Reality und deren breiter Nutzung bin, begeistert mich Second Life sehr. Es ist ein Medium, in dem man sich weltweit und unabhängig von Grenzen treffen kann. Außerdem ist SL nicht so abstrakt wie ein Chat Room in dem man seinen gegenüber nicht sieht. Die Möglichkeit, sehr personalisierte Avatare und phantastische Settings zu konstruieren und damit eine passende Atmosphäre für jede Gelegenheit zu schaffen, erhöht die Attraktivität von SL als Medium.
H: Was liest du auf den Ebook-Event? Bist du vor der Lesung aufgeregt, hast du gar Lampenfieber?
MRG: Urban Haiku – Poetry for the Metroplex, eine Sammlung von Haikus mit modernen Themen (Leben in der Großstadt, Cyberspace, diverse Geek Themen). Alle Haikus sind auf Englisch verfasst, da fällt mir das Haiku schreiben einfach leichter.
Aufgeregt bin ich bis jetzt nicht, ich habe vor ca. einem Jahr eine Lesung für Kurz & Geek – Steampunk in SL gehalten und die lief sehr gut, also habe ich keinen Grund, etwas zu befürchten.