Heute im Interview: Oliver Susami.
Thorsten Küper ist es wieder gelungen einen neuen Autor nach Second Life zu locken. Oliver Susami scheint dem Paranormalen sehr aufgeschlossen und so war der Schritt in die Welten der Metaversen dann doch kein allzu erschreckender – oder es wird dann erst so richtig gruselig …
Live kann man Oliver Susami am 25. April um 21 Uhr im Kafe Krümelkram erleben, wo er das BB E-Book Event dann auch eröffnet.
H: Was ist das BB E-Book Event (für dich)? Warum nimmst du teil?
OS: Für mich ist die Teilnahme an so einem Event eine völlig neue Erfahrung. Als mich Thorsten Küper vor einigen Wochen fragte, ob ich eine virtuelle Lesung in Second Life halten würde, da war meine erste Reaktion: „Hä? Second Life? Gibt es das noch?“ Meine zweite Reaktion war dann: „Okay, warum nicht? Könnte interessant werden“ Viel nachgedacht habe ich ehrlich gesagt nicht, bevor ich zugesagt habe.
H: Wie siehst du das Medium Ebook im Vergleich zum klassischen Papierbuch? Persönlich, Philosophisch aber auch kommerziell.
OS: Mein Hauptproblem mit dem Ebook ist, dass ich gerne in der Badewanne lese und dazu neige, beim Lesen etwas langatmiger Passagen in eine Art Halbschlaf zu verfallen. Meine Freundin macht sich Sorgen, dass ich irgendwann in der Badewanne ertrinke und ich kann ihr noch so oft erklären, dass dies schon aufgrund meiner Körperbaus (ich bin 1,88) fast nicht möglich ist.
Das Problem ist ein anderes: In meinen Halbschlafphasen kommt es zu einem langsamen Herabsinken des Buches bzw. des Readers in das Badewasser. Beim Buch ist das nur ärgerlich, beim Reader ist es scheiße.
Abseits dieses Problems: Ich denke, dass Ebooks das Papierbuch nicht ablösen werden, beide Medien haben eigene Qualitäten. Bei Büchern, die ich wirklich liebe, ist es mir wichtig, sie „greifbar“ im Regal stehen zu haben. Bücher allerdings, von denen ich weiß, dass ich sie nur einmal zur Unterhaltung lesen werde, lese ich eher in digitaler Form. Das spart Platz und Papier.
Und seien wir doch mal ehrlich: Die Werke, die den Ebook-Markt prägen, sind größtenteils trivale Unterhaltungsliteratur. Das muss man sich nicht ins Regal stellen und dafür müssen auch nicht unbedingt Ressourcen verbraucht werden.
H: Wie siehst du das Medium SL im Vergleich zur realen/normalen Welt? Was hältst du von den Kulissen in SL bei deiner Lesung?
OS: Wie gesagt: Ich wusste bis vor einigen Wochen nicht einmal, dass es Second Life noch gibt (sorry). Ich selbst war auch noch nie in Second Life unterwegs, kriegte nur diesen Hype vor einigen Jahren mit. Allerdings habe ich keine Vorbehalte gegenüber virtuellen Welten. Wer diese der realen Welt vorzieht – gerne, warum nicht.
Grundsätzlich denke ich, dass virtuelle Welten in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen werden, ich kann mir sogar vorstellen, dass Menschen irgendwann komplett in virtuellen Welten leben werden, während ihre realen Körper von Pflegediensten betreut werden. Wurde garantiert schon von irgendwelchen Science Fiction-Autoren so beschrieben. Falls nicht: Hiermit reserviere ich dieses Thema für ein kommendes Buch!
H: Was liest du auf den Ebook-Event? Bist du vor der Lesung aufgeregt, hast du gar Lampenfieber?
OS: Ja, ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Aber ich schenke meiner Aufregung nicht zu viel Beachtung und lasse das einfach auf mich zukommen. Bei Vorträgen bin ich immer aufgeregt, aber wenn ich erst einmal angefangen habe, dann läuft es meist ganz gut.
Ich werde einen Abschnitt aus meinem letzten Buch „Vierter Stock Herbsthaus“ lesen. Außerdem vielleicht eine noch nicht veröffentlichte Kurzgeschichte, ich finde es immer schön, etwas „Ganzes“ lesen zu können. Aber das muss noch mit den Organisatoren abgeklärt werden.